Weil die Expertenrunde zur royalen Hochzeit am Samstag Meghan Markle als "exotisch" bezeichnete und immer wieder auf ihre afroamerikanischen Wurzeln zu sprechen kam, hagelte es in den sozialen Netzwerken und der Presse Kritik (DWDL.de berichtete). Zunächst hieß es vom Sender nur sehr lapidar, dass man grundsätzlich viel Lob und Kritik zu unterschiedlichen Aspekten der Sendung erhalten habe. Gleichzeitig versicherte man: "Die Kritik unserer Zuschauer nehmen wir ernst." Da die Kritik auch am Dienstag noch nicht abgeklungen ist, sah man sich nun offenbar zu einer weiteren Stellungnahme gezwungen.

So heißt es vom ZDF nun, dass der Wandel des britischen Königshauses hin zu einer weltoffeneren Monarchie auch in Deutschland von großem Interesse sei. "Vor diesem Hintergrund war es journalistisch angemessen, auch die Frage nach der Herkunft von Meghan Markle in den Gesprächen mit den Experten zu beleuchten." In der vierstündigen Live-Übertragung habe es zwei Gesprächsrunden zu diesem Thema gegeben, eine davon sei durch Fragen der Zuschauer angeregt gewesen. Gleichzeitig räumt man in Mainz ein, dass einige Formulierungen der Sendung auch intern "selbstkritisch diskutiert" worden seien.

"In der Tat wäre es wünschenswert gewesen, einer Repräsentantin oder einem Repräsentanten der schwarzen Community in Großbritannien in der Sendung noch mehr Raum zu geben. Aus Termingründen war es aber beispielsweise der Autorin und Kolumnistin Afua Hirsch nur möglich, in einem Gespräch an einem Außen-Set die Bedeutung der afroamerikanischen Wurzeln von Meghan Markle für die britische Gesellschaft einzuordnen." Die Schalte zu Hirsch wurde unter anderem auch kritisiert, weil die Autorin als "Tochter einer ghanaischen Mutter" vorgestellt wurde.

Tatsächlich wurde dem ZDF noch während der Live-Übertragung der Feierlichkeiten Rassismus unterstellt. So erklärte Luise Wackerl von "Gala" vor den ZDF-Kameras, sie habe das Gefühl, dass die Queen bei Meghan "ein Auge zudrückt". Die Hochzeit mache die Braut "zur Symbolfigur für alle Nicht-Weißen", so Wackerl. Diesem Vorwurf tritt man beim ZDF nun entgegen: "Den Vorwurf des Rassismus weisen wir entschieden zurück."