In den vergangenen Monaten hat RTL viel getestet in Sachen Serien: So setzte man dienstags auch auf Eigenproduziertes. Das war zwar nicht immer der erhoffte Erfolg, doch RTL will einen langen Atem beweisen. Erst im März kündigten die Kölner die Verlängerung von vielen Serien an - auch eher quotenschwache Programme wie "Beck is back" gehen weiter. Doch RTL will abseits der bereits eingeführten Marken noch mehr und lädt deshalb nun Autoren und Produzenten zu einem Fiction-Pitch ein.

Und bei RTL hat man auch schon ziemlich genaue Vorstellungen davon, in welche Richtung es bei den neuen Serien künftig gehen soll. In der Einladung an die Autoren und Produzenten spricht RTL-Fictionchef Philipp Steffens davon, in "innovative Familienformate" investieren zu wollen. Steffens weiter: "Unter Familienformaten verstehen wir, dass der Fokus klar auf der Familie, ihren Mitgliedern mit ihren eigenen Welten, Zielen, Themen und ihren ganz spezifischen Beziehungen liegt. Wir wollen Familie als einen Sehnsuchtsort verstehen, an dem man bedingungslose Liebe, Rückhalt, Geborgenheit und Verlässlichkeit erfahren kann. Wir wollen Familie als eine Gemeinschaft verstehen, die angesichts großer Konflikte, Herausforderungen, Dramen und Schicksalsschläge gemeinsame Wege sucht, daran scheitert oder gestärkt daraus hervorgeht."

Diese Beschreibung erinnert stark an die US-Serie "This is us", die in den Staaten seit einiger Zeit ganz hervorragend funktioniert. Bei RTL wird man dennoch ein Interesse daran haben, die Besonderheiten des deutschen Publikums besser zu berücksichtigen: Bei ProSieben funktionierte "This is us" schließlich überhaupt nicht. Erreichen will RTL mit möglichen Familienserien erneut vor allem ein weibliches Publikum - auch die anderen in diesem Jahr eingeführten Serien hatten vor allem eine weibliche Zielgruppe. Man sei in jedem Fall "offen für unterschiedliche Formatansätze und unkonventionelle Erzählstrukturen", so Steffens.

Wer an dem Fiction-Pitch von RTL teilnehmen will, kann die entsprechenden Unterlagen noch bis Ende Juli beim Sender einreichen. Eingereicht werden dürfen maximal neun DIN A4 Seiten: Neben einer groben Erklärung des Konzepts (Formatlänge, Titel, Charakterisierung der Hauptfiguren, Tonalität etc.), soll der Pitch auch einige Dialogszenen enthalten.

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