Der Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD) hat die Initiative "Kontrakt '18" begrüßt, mit der sich führende Drehbuchautoren verpflichten, nur noch über Projekte zu verhandeln, die ihnen kreative Kontrolle und Mitsprache bei der Regie ermöglichen (DWDL.de berichtete). Die Initiative helfe der Filmwirtschaft auf die Sprünge, erklärte der VDD-Vorstand am Wochenende und sparte zugleich nicht mit Kritik an den bestehenden Bedingungen.

"Keine Frage, die deutsche Filmbranche geht übel mit denjenigen um, ohne deren Arbeit es sie gar nicht gibt", hieß es in einer Pressemitteilung des VDD. "Man fragt sich zu Recht, ob nicht die mangelnde Einsicht in die Bedeutung der Drehbucharbeit Ursache für die sinkende Akzeptanz etwa des Fernsehangebots ist." Für die Initiative findet der VDD-Vorstand lobende Worte: "Hier kommt jetzt ein Angebot der erfreulich großen Gruppe 'Kontrakt '18', wie man Kreativität und Kompetenz der AutorInnen besser nutzen kann, indem man ihnen eine entscheidende Mitgestaltung des Films, der auf ihrer Grundlage entsteht, genauso zubilligt, wie man es auf dem internationalen Markt längst erfolgreich vormacht."

An Kritikpunkten mangelt es dem VDD indes nicht. "Keine Erwähung der AutorInnen in den Programmheften der Berlinale, systematische Reduzierung der Honorare durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, keine Einladung zum Deutschen Fernsehpreis und feindliche Übernahmen und Verstümmelungen ihrer Schöpfungen", zählt der Verband auf.

"Kontrakt '18" zählt 92 Unterschriften, darunter Namen wie Rolf Basedow, Anika Decker, Christian Jeltsch, Oliver Kienle, Arne Nolting und Jan-Martin Scharf, Dorothee Schön, Heide Schwochow, Marc Terjung, David Ungureit, Anna Winger oder die HaRiBos, Hanno Hackfort, Richard Kropf und Bob Konrad. Sie verpflichten sich, ab dem 1. Juli nur dann in Vertragsverhandlungen einzutreten, wenn ihnen fünf Optionen angeboten werden: die Verantwortung für das Buch bis zur endgültigen Drehfassung; ein Mitspracherecht bei der Besetzung der Regie; eine Einladung zu den Leseproben; das Recht, die Muster und den Rohschnitt frühestmöglich sehen und kommentieren zu können; sowie die namentliche Nennung in allen Pressemitteilungen und Programmhinweisen.

Teil der Initiative ist zudem ein ein sechster Punkt, mit dem sich die Unterzeichner dazu verpflichten, Aufträge zu Drehbuch-Überarbeitungen nur anzunehmen, wenn sie sich zuvor mit den aus dem Projekt ausscheidenden Kollegen verständigt haben.

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