Angesichts des historischen Vorrunden-Aus und abgesehen von einer Szene wenig begeisternden deutschen Spielen mag zwar keine rechte WM-Euphorie aufkommen, das Fernsehen wird vom sportlichen Großereignis aber natürlich trotzdem völlig dominiert. Seit Beginn der WM beschränken sich die übrigen Sender weitgehend auf ein Minimalprogramm aus Wiederholungen, Erstausstrahlungen finden sich nachvollziehbarer Weise nur noch vereinzelt.
Das schlägt sich natürlich auch in unserem Frische-Index wieder, der - mit Ausnahme des Ersten - für alle Sender einen deutlich höheren Wiederholungsanteil als zuletzt ausweist. Ändern wird sich das erst wieder, wenn die Fußball-WM Mitte Juli zu Ende geht. Notiz am Rande: Trotz WM hatte kabel eins sogar etwas mehr Erstausstrahlungen im Programm als ein Jahr zuvor, was beispielsweise daran liegt, dass man "Navy CIS: New Orleans" ohne mit der Wimper zu zucken weiter weitgehend unbemerkt vor sich hin sendet. Ansonsten konnte im Vergleich zum Vorjahres-Juni nur ARD und ZDF minimal zulegen.
DWDL.de-Frische-Index - Juni 2018
FIX-Punkte Juni 2018 |
Vergleich zum Vormonat |
Vergleich zum Juni 2017 |
|
Das Erste |
75 von 100 |
+1 |
+3 |
ZDF |
66 von 100 |
-14 |
+1 |
RTL |
52 von 100 |
-17 |
-4 |
Vox |
32 von 100 |
-17 |
-17 |
Sat.1 |
29 von 100 |
-12 |
-15 |
ProSieben |
23 von 100 | -21 |
-20 |
RTL II |
19 von 100 |
-17 |
-14 |
kabel eins |
17 von 100 |
-6 | +4 |
Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.