Der Vorstand des amerikanischen Medienkonzerns CBS befindet sich offenbar in Gesprächen mit seinem noch amtierenden Chef Les Moonves, die zu seinem baldigen Ausscheiden aus dem Unternehmen führen könnten. Das berichtet der US-Nachrichtensender CNBC unter Berufung auf Insider. Die Gespräche seien schon lange in Gange, hätten bislang aber noch keinen Abschluss gefunden.

Moonves Vertrag sieht offenbar eine Abfindungszahlung von bis zu 180 Millionen US-Dollar vor, der Vorstand bietet dem 68-Jährigen dagegen dem Bericht zufolge bislang ein Exit-Paket in Höhe von rund 100 Millionen Dollar an, das fast ausschließlich aus CBS-Aktien bestehen soll. Die Quellen, auf die sich CNBC beruft, sagen, dass sich CBS das Recht dazu vorbehalten möchte, einen Teil der Entschädigung zurückzubekommen, sollten sich die Belästigungsvorwürfe gegen Moonves bestätigen.

Im Juli hatten sechs Frauen dem CBS-Chef im Magazin "The New Yorker" sexuelle Belästigung vorgeworfen. Die Vorfälle erstrecken sich dabei auf einen Zeitraum von den 80ern bis in die Nuller-Jahre. Moonves hatte im Zuge dessen eingeräumt, dass es "vor Jahrzehnten Zeiten gab", in denen er "manche Frauen durch Avancen in Verlegenheit gebracht habe". Er betonte aber, respektiert zu haben, wenn eine Frau "Nein" gesagt habe.

Als möglicher Nachfolger des Medienmanagers auf dem Posten des CEO wird offenbar Joe Ianniello gehandelt, der momentan bei CBS als COO fungiert. Der Sender selbst wollte sich zu den Spekulationen zunächst nicht äußern.

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