Bernd Müller, ein "Urgestein des WDR", wie er vom heutigen Fernsehdirektor Jörg Schönenborn bezeichnet wurde, ist am Freitagnachmittag in Neuss im Alter von 78 Jahren gestorben. Der Journalist und Moderator hatte das Programm des WDR über viele Jahre mitgeprägt. 1972 fing er beim WDR zunächst als Reporter für Landespolitik an, später leitete er unter anderem die Redaktion von "Hier und Heute" und war Leiter der Landespolitik im Landesstudio in Düsseldorf.
Die Rolle des Gastgebers vor der Kamera übernahm er 1988 in der Talksendung "mittwochs in..." bzw. "mittwochs live", die nach der Verlegung auf den Samstagabend seinen Namen trug. Im Oktober 1999 machte er es sich mit der Sendung "Wunderschönes NRW" zur Aufgabe, die schönen Seiten seines Bundeslandes zu zeigen und bereiste mit einem roten Bugatti das Land. Auch als er 2005 pensioniert wurde, führte er die Sendung zunächst noch weiter, ehe er im Dezember 2007 nach 50 Ausgaben endgültig Abschied nahm.
WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn: "Er war ein kluger und neugieriger Journalist sowie vor allem ein herzlicher und zugewandter Mensch. Er hat über Jahrzehnte das Programm des WDR Fernsehens geprägt. Im Talk “mittwochs Live” hat er als Gastgeber bewiesen, dass Politik und Humor zusammenpassen. Generationen junger Reporterinnen und Reporter haben von ihm gelernt, wie man hart und bestimmt aber trotzdem freundlich Fragen stellt. In den Neunzigern, als das Image NRWs noch stark geprägt war von Kohle und Stahl, war es ein bisschen kühn, eine Sendung 'Wunderschönes NRW' zu nennen. Aber er hat gezeigt, wie vielfältig und tatsächlich wunderschön Nordrhein-Westfalen ist und wie stolz wir auf unsere Heimat hier im Westen sein können. In dieser seiner Tradition steht das WDR Fernsehen bis heute."