Medie Broadcast stehen offenbar wirtschaftlich schwere Zeiten bevor: Durch den weitgehenden Ausstieg aus dem UKW-Geschäft, das bevorstehende Ende des Netzausbaus für DVB-T2 und generell weniger wartungsintensive Techniken wie DAB+ und DVB-T2, erwartet man eine deutlich sinkende Arbeitsauslastung und damit auch sinkende Einnahmen, wie aus einer Mitteilung der Gewerkschaft ver.di hervorgeht. "Laut Arbeitgeberseite besteht keine realistische Hoffnung, die dauerhaft sinkende Umsatz- und Erlösperspektive durch Neugeschäft in einer entsprechenden Größenordnung auch nur mittelfristig zu kompensieren", heißt es da.

Die Geschäftsführung von Media Broadcast hat gegenüber der Gewerkschaft einen Personalabbau in Höhe von mindestens 25 Prozent in Aussicht gestellt. Da ein sozialverträglicher Abbau mit klassischen Instrumenten wie Altersteilzeit und Abfindungen nicht möglich seien, bot man alternativ die Einführung einer 4-Tage-Woche an. Um damit die notwendigen Einsparungen zu erzielen, sollte das aus Sicht des Unternehmens ohne Lohnausgleich bestehen - sprich: auch der Lohn würde entsprechend um ein Fünftel sinken.

Seitens ver.di wird die schwierige wirtschaftliche Lage nicht bezweifelt, auch wenn diese zum Teil auch "auf Fehlentscheidungen bei der strategischen Ausrichtung des Unternehmens des Managements und der Shareholder" zurückzuführen sei. Da man mit einer 4-Tage-Woche die Mitarbeiter voraussichtlich vor betriebsbedingten Kündigungen schützen könne, werde man die Verhandlungen darüber aufnehmen. Allerdings schränkt ver.di ein: "Die Beschäftigten können hierfür aber nicht den vollen Preis bezahlen. Auch wenn die Beschäftigten durch die Einführung einen Freizeitgewinn erhalten, müssen die Nachteile z. B. beim Lohnverzicht oder bei den Auswirkungen auf die Altersvorsorge ausgeschlossen oder soweit wie möglich kompensiert werden. Es muss auch geprüft werden, ob es Alternativen zur 4-Tage Woche gibt."