Amazon bietet offenbar für die 22 jüngst von Disney erworbenen regionalen Fox-Sportsender, die der Konzern aber als Bedingung für die Übernahme von 21st Century Fox wieder veräußern muss. Das berichtet der US-Sender CNBC. Die Sender werden angeblich im Bereich zwischen 20 bis 22 Milliarden US-Dollar bewertet. Zu den weiteren Interessenten zählen offenbar die Sinclair Broadcast Group, die mehr als 190 Sender betreibt, sowie das Medienunternehmen Tegna. Die Private-Equity-Firmen Apollo und KKR befinden sich dem Bericht zufolge ebenfalls im Rennen um die Kanäle.

Zu den zum Verkauf stehenden Kanälen gehört auch das YES Network, das im Zuge der Verhandlungen möglicherweise zu den New York Yankees zurückkehren könnte. Das Baseball-Team hatte den Sender vor sechs Jahren an Fox verkauft und hält noch immer 20 Prozent der Anteile. Das Team besitzt im Rahmen des Kaufvertrags zugleich das erste Recht, den Sender zurückzukaufen.

Amazon wollte sich zunächst nicht zu dem Bericht äußern. In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen im Sportbereich jedoch zunehmend aktiv geworden und ist seit 2017 die Heimat des "Thursday Night Football" der NFL. Nach Angaben von CNBC wird die zweite Bieterrunde für die zahlreichen Fox-Sportkanäle noch vor dem Jahreswechsel erwartet.

Die amerikanischen Behörden hatten bereits im Sommer grünes Licht für die Fox-Übernahme durch Disney gegeben - unter den genannten Bedingungen. Ursprünglich hatten sich Disney und Fox bereits vor knapp zwei Jahren darauf verständigt, einen großen Teil des Film- und Fernsehgeschäfts von Rupert Murdoch zu übernehmen. Danach stieg allerdings auch Comcast ins Bieterrennen ein und trieb den Preis für Disney auf mehr als 71 Milliarden US-Dollar.