Wie ist es eigentlich um die Geschlechterverteilung beim Fernsehen bestellt? Der Verband ProQuote hat jetzt in Berlin den ersten Teil einer Studie vorgestellt, die der Frage nachgeht, welchen Anteil Frauen an der publizistischen Macht in Deutschland haben. Konkret geht es um die Geschlechterverteilung in programmverantwortlichen Positionen bei Rundfunkanstalten.
Im Ranking liegen die Deutsche Welle und der RBB deutlich an der Spitze: So erreicht die DW nach Angaben von ProQuote einen "gewichteten Frauenmachtanteil" von 51,9 Prozent, der RBB kommt auf 51,0 Prozent. Dahinter folgen WDR (44,6 Prozent), NDR (40,1 Prozent) und ZDF (39,4 Prozent).
Vor allem kleinere Anstalten hinken mit Blick auf den Frauenanteil hinterher: Bei Radio Bremen beträgt der Anteil an redaktioneller Macht von Frauen nur 32,2 Prozent, beim Saarländischen Rundfunk sind es 25,6 Prozent und beim Deutschland Radio lediglich 24,3 Prozent. Als Grundlage für die Studie dienten die Organigramme von zwölf Sendern, ausgewertet wurden jeweils die vier obersten Hierarchieebenen.
Mit Blick auf die Privatsender erklärte ProQuote, dass derartige Organigramme nicht zur Verfügung gestellt worden seien. Bei RTL stünden im Top-Management jedoch elf Männern nur einer Frau gegenüber, bei ProSiebenSat.1 betrage der Frauenanteil in den obersten drei Führungsebenen lediglich 19,8 Prozent.