Am 6. Januar 2019 eröffnet die Hollywood Foreign Press Association mit den 76. Golden Globe Awards wieder den Reigen der Preisverleihungen, genau einen Monat vorher wurden am Donnerstagnachmittag nun die Nominierungen vorgestellt. Wir blicken an dieser Stelle wie immer auf die TV-Kategorien, die Kino-Kategorien lassen sich bei den Golden Globes nachlesen. Und während die Emmys ja häufig das Prinzip der kleinstmöglichen Bewegung anzuwenden scheinen und einmal liebgewonnene Favoriten häufig jahrelang die Nominierten- und Gewinner-Listen dominieren, zeigen sich die Golden Globes deutlich aufgeschlossener gegenüber Neuem. Das lässt sich auch in diesem Jahr wieder beobachten - was aber nicht heißt, dass nicht auch die Globes einer Farewell-Nominierung ganz abgeneigt werden.

Und so gehört in diesem Jahr die hervorragende Serie "The Americans" von FX nochmal zu den Favoriten. Sie ging im Frühjahr nach sechs Staffeln zu Ende und wurde in diesem Jahr nochmal als Beste Drama-Serie nominiert, zudem gab es auch Nominierungen für Keri Russell und Matthew Rhys als beste Hauptdarstellerin bzw. bester Hauptdarsteller. Dieses Nominierungs-Triple gelang daneben nur einer weiteren Serie: "Homecoming" von Amazon Prime Video. Auch hier wurde nicht nur die Serie, sondern auch Julia Roberts und Stephen James in den Hauptdarsteller-Kategorien nominiert.

Insgesamt war es ein herausragendes Jahr für den Kabelsender FX. Denn neben "The Americans" hat man mit "Pose" noch einen zweiten aussichtsreichen Kandidaten für die Auszeichnung als beste Drama-Serie. Billy Porter wurde zudem auch als bester Hauptdarsteller nominiert. Weil mit "The Assassination of Gianni Versace" auch die zweite Staffel von "American Crime Story" wieder zu den Favoriten im Miniserien-Bereich gehört und auch die Darsteller Darren Criss, Penélope Cruz und Edgar Ramírez auch persönlich nominiert wurden, führt FX sogar die Liste der Sender/Plattformen bei den Nominierungen an.

Doch nochmal zurück zu den Drama-Serien: Neben "The Americans", "Homecoming" und "Pose" gehören auch "Killing Eve" von BBC America sowie "Bodyguard" zu den Nominierten - das ist zwar eigentlich eine BBC-Serie, sie fährt hier aber auf dem Netflix-Ticket. Falls jemand "Game of Thrones" vemrisst: Das pausierte 2018 bekanntlich. Vorjahressieger "The Handmaid's Tale" ist "nur" noch mit persönlichen Nominierungen für Elisabeth Moss als beste Hauptdarstellerin und Yvonne Strahovski für ihre Nebenrolle vertreten.

In der Comedy-Kategorie kann Vorjahressieger "The Marvelous Mrs. Maisel" (Amazon Prime Video) seinen Titel hingegen verteidigen, auch Hauptdarstellerin Rachel Brosnahan ist wieder nominiert, dazu Alex Borstein für ihre Nebenrolle. Drei Nominierungen im Comedy-Bereich gab's aber auch für "The Kominsky Method" von Netflix, hier sind auch Michael Douglas und Alan Arkin persönlich nominiert. Um den Preis der besten Comedy-Serie konkurieren zudem "Barry" von HBO, "Kidding" von Showtime. Die NBC-Comedyserie "The Good Place" hält zudem das Fähnchen der Networks hoch, hier sind ansonsten nur noch persönliche Nominierungen für Candice Bergen für "Murphy Brown" und Debra Messing für "Will & Grace" zu nennen.

Auch ein deutscher Schauspieler kann sich Hoffnung auf einen Golden Globe machen: Daniel Brühl wurde für seine Rolle in "The Alienist" nominiert und bekommt es in seiner Kategorie mit niemand geringerem als Benedict Cumberbatch ("Patrick Melrose"), Hugh Grant ("A Very English Scandal") und Antonio Banderas ("Genius: Picasso") sowie dem schon erwähten Darren Criss zu tun.  "The Alienist" ist auch als Mini-Serie an sich nominiert, hier finden sich zudem "Sharp Objects", "A Very English Scandal", "Escape at Dannemora" und wie schon erwähnt "The Assassination of Gianni Versace" unter den weiteren Noninierten.

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