Der Haushalt des Bayerischen Rundfunks sieht für das kommende Jahr einen Fehlbetrag von 78 Millionen Euro vor, von dem nach Berücksichtigung von Investitionen, Abschreibungen und Pensionsrückstellungen in der Finanzrechnung ein planerischer Fehlbetrag von 21,3 Millionen Euro verbleibt. Aufwendungen in Höhe von 1,123 Milliarden Euro stehen erwartete Erträge im Umfang von 1,045 Milliarden Euro gegenüber.

Der Fehlbetrag könne mit den Mitteln aus der sogenannten Beitragsrücklage ausgeglichen werden, die die Anstalten bilden mussten, hieß es. Auch der RBB geht für 2019 von einem kräftigen Minus aus: Der Sender erwartet Erträge von 457,6 Millionen Euro, plant aber Aufwendungen von 542,2 Millionen Euro, sodass unterm Strich ein Fehlbetrag von 84,6 Millionen Euro steht, der ebenfalls durch die Rücklage ausgeglichen werden kann. Die Rundfunkräte von BR und RBB haben die jeweiligen Wirtschaftspläne genehmigt.

Zugleich wurde unisono der Wunsch nach einer Erhöhung des Rundfunkbeitrags geäußert. "Die aktuelle Höhe des Rundfunkbeitrags von 17,50 Euro entspricht längst nicht mehr dem realen Aufwand", sagte der BR-Rundfunkratsvorsitzende Lorenz Wolf. "Legt man die derzeitige Rücklagenentnahme auf die Höhe des monatlichen Beitrags um, dann werden heute real 18,35 Euro verausgabt. Diese Rücklage wird bis 2020 gänzlich erschöpft sein. Mit 17,50 Euro wäre der vorgelegte Wirtschaftsplan 2019 nicht realisierbar."

Wolf-Dieter Wolf, Vorsitzender des RBB-Verwaltungsrats: "Der RBB hat die Zeichen der Zeit erkannt und dreht an der Kostenschraube. Gleichzeitig investiert er weiter in seine Programme. Das wird ohne entsprechende Beitragsanpassungen zukünftig allerdings nicht mehr möglich sein." RBB-Intendantin Patricia Schlesinger erklärte, man brauche spätestens 2021 eine Erhöhung, "sonst sind Einschnitte bei Umfang und Qualität der Programme unausweichlich".