Nachdem bereits in der Filmbranche Entertainment-Größen wie Harvey Weinstein und Bill Cosby durch die #metoo-Bewegung gefallen sind, wird nun auch die Musikindustrie erschüttert. So muss sich Rapper R. Kelly, der bereits vor Jahren wegen Kinderpornografie vor Gericht stand, aber freigesprochen wurde, seit kurzem neuen Vorwürfen entgegenstellen. Um diesen Fall zu beleuchten, schuf Lifetime die sechsteilige Doku-Serie "Surviving R. Kelly", die nun auch nach Deutschland kommt. Wie A&E bekanntgegeben hat, wird die Ausstrahlung von Samstag, den 18. Mai, bis zum 20. Mai jeweils um 20:15 Uhr in Doppelfolgen stattfinden. 

In den USA ging "Surviving R. Kelly" erst vergangene Woche an den Start und bescherte Lifetime mit der Premierenfolge die erfolgreichste Ausstrahlung seit mehr als zwei Jahren. Dies hängt auch mit der medialen Aufmerksamkeit zusammen, die der Doku-Serie bereits im Vorhinein gegeben wurde: Die Premierenveranstaltung, die im Dezember in New York stattfinden sollte, wurde abgesagt, da eine Anschlagsdrohung einging. Auch die Anwälte des erfolgreichen R&B-Sängers und Musikproduzenten leiteten rechtliche Schritte gegen den Sender ein. 

Das liegt am prekären Inhalt von "Surviving R. Kelly": Mehrere Frauen erheben ihre Stimmen gegen R. Kelly und werfen ihm unter anderem sexuellen oder psychischen Missbrauch vor. Einige von ihnen sprechen ihre Vorwürfe zum ersten Mal aus. Der umstrittenen Vergangenheit R. Kellys widmen sich in der neuen Doku-Serie darüber hinaus mehr als 50 Interviews, beispielsweise mit der Bürgerrechtsaktivistin Tarana Burke, den Musikern John Legend und Stephanie Edwards alias Sparkle, der Talkshow-Moderatorin und ehemaligen DJ Wendy Williams, Ex-Frau Andrea Kelly, Ex-Freundin Kitti Jones sowie den Brüdern Carey und Bruce Kelly. Die Doku-Serie widmet sich mehreren Missbrauchsvorwürfen von 1970 bis in die Gegenwart, einige von ihnen blieben bislang in den Medien unberücksichtigt.

"Mit 'Surviving R. Kelly' setzen wir auf ein weiteres Programm, das den Zeitgeist widerspiegelt, gesellschaftliche Tabus thematisiert und eine wichtige Diskussion in der breiten Öffentlichkeit anregt", sagt Emanuel Rotstein, Director Program von A+E Networks Germany. Als ausführende Produzenten von "Surviving R. Kelly" zeichnen sich die Kritiker, Filmemacher und Aktivisten Dream Hampton, Tamara Simmons, Joel Karlsberg und Jesse Daniels für Kreativ Inc., und Brie Miranda Bryant für Lifetime verantwortlich.