Der "Super Bowl", also das Finalspiel der NFL, ist in den USA traditionell nicht nur das größte Sport-, sondern auch das größte TV-Ereignis des Jahres. Und in jüngerer Vergangenheit wurde der Hype sogar noch deutlich größer: 2010 übersprang die Übertragung die Marke von 100 Millionen Zuschauern, ein Jahr später waren es schon 111 Millionen, 2015 waren im Schnitt über 114 Millionen Zuschauer dabei und auch 2016 und 2017 hielt sich der Super Bowl in der Nähe dieses Bestwertes. Im Gleichschritt zogen auch die Werbepreise in immer phantastischere Regionen an, über fünf Millionen Dollar kostete ein 30-Sekünder zuletzt.

Doch schon im vergangenen Jahr gab es mit noch gut 103 Millionen Zuschauern aus Quotensicht einen Dämpfer - und in diesem Jahr folgte ein regelrechter Absturz. Nach vorläufigen Zahlen erreichte der Super Bowl LIII bei CBS noch knapp 88 Millionen Zuschauer. Auch wenn bei den endgültig gewichteten Werten noch kleinere Anpassungen zu erwarten sind: Es wäre das erste Mal seit 2005, dass wieder weniger als 90 Millionen Zuschauer eingeschaltet hätten.

Offensichtlich haben das über weite Strecken nicht ansehnliche und langweilige Spiel gepaart mit einer der schwächsten Halbzeit-Shows der jüngeren Vergangenheit nun noch einmal viele Zuschauer gekostet. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr sorgte vor allem das spannende Spiel dafür, dass die 100-Millionen-Marke nochmal geknackt wurde, damals waren beim ersten Quarter noch 89 Millionen Zuschauer dabei, in den letzten Minuten aber 109 Millionen. Diesmal dürfte ein ähnlicher Endspurt ausgeblieben sein. Anderes Bild in Deutschland: ProSieben erzielte sogar höhere Quoten als vor einem Jahr.

Trotzdem konnte CBS den Vorlauf durch den Super Bowl nutzen, um seine neue Talentshow "The World's Best" einem größeren Publikum vorzustellen. Die im Anschluss an die Nachberichterstattung ausgestrahlte Premiere zählte noch über 26 Millionen Zuschauer, in der Zielgruppe lag der Marktanteil nach vorläufigen Zahlen bei 8,6/34 Prozent.