Wenn am 24. Februar die 91. Oscarverleihung über die Bühne geht, herrscht ein Hauch von 1989 im Dolby Theatre in Los Angeles. Nach dem Skandal rund um Comedian Kevin Hart, der zunächst als Moderator der Preisveranstaltung bekanntgegeben wurde, aufgrund von zweifelhaften Tweets aber zurückgetreten ist, haben die Verantwortlichen der Academy beschlossen, die Gala ohne Host durchzuführen. Zuletzt war dies 1989 der Fall, was jedoch nicht allzu gut von der Branche aufgenommen wurde. Es sei "eine Schande für die Academy und die gesamte Filmindustrie", hieß es damals in einem offiziellen Beschwerdebrief mehrerer Stars.

Die Kontroverse um Kevin Hart begann Anfang Dezember damit, als homophobe Tweets aus seiner Vergangenheit ausgegraben wurden. Kritiker hielten es für unverantwortlich, das solch eine Person die Oscars hosten soll. Wenige Tage später gab Hart das öffentliche Statement, dass er einer erfolgreichen Veranstaltung nicht im Wege stehen möchte und trat zurück. Die Academy stellte ihm zuvor das Ultimatum, sich ehrlich zu entschuldigen oder die Moderation von sich aus abzusagen.

Anschließend war die Academy auf der Suche nach Ersatz und zog es zeitweise sogar in Erwägung, den "Avengers"-Cast im Wechsel moderieren zu lassen. Doch obwohl die "Avengers"-Marke zu Disney gehört, ebenso wie der US-Sender ABC, der die Oscars ausstrahlt, wurde nichts daraus. Karey Burke, die Entertainment-Chefin von ABC gab indes bekannt, dass die jeweiligen Laudatoren gemeinsam durch den Abend führen werden.

In den vergangenen beiden Jahren moderierte der Late-Night-Host Jimmy Kimmel die Verleihung des wichtigsten Filmpreises der Welt. Doch selbst der beliebte Talkmaster konnte zuletzt nichts daran ändern, dass immer weniger Fernsehpublikum einschaltet, wenn sich die Stars ihre goldenen Oscars abholen. So haben 2018 nur noch 26,5 Millionen Menschen die Gala im Fernsehen verfolgt, was die schlechteste Quote aller Zeiten darstellt. 2014 waren es noch über 43 Millionen Menschen. Kritische Stimmen bemängelten unter anderem die absurde Laufzeit von über dreieinhalb Stunden. Burke versprach für dieses Jahr eine Kürzung auf drei Stunden.

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