Die Handelsblatt Media Group hat sich einen Sparkurs verordnet, nachdem Erlöse und Gewinn im vergangenen Jahr verfehlt wurden. Wie der Branchendienst "Horizont" berichtet, sollen daher bis Ende 2021 mehrere Millionen Euro eingespart und die Personakosten um drei Prozent gesenkt werden. Über alle Bereiche des Hauses hinweg könnten demnach bis zu 30 Stellen wegfallen, heißt es in dem Bericht.

Auf DWDL.de-Nachfrage wollte sich der Verlag nicht zu den genauen Sparplänen äußern. Geschäftsführer Frank Dopheide, der den Posten im vergangenen Jahr von Gabor Steingart übernommen hatte, eklärte allerdings gegenüber "Horizont", dass es keinen Einstellungsstopp gebe und man einen "substanziellen Millionenbetrag" investiere. Im Vergleich zu anderen Verlagen sei man zwar schnell, "doch für die Welt um uns herum sind wir zu langsam."

Zum Investieren in neue Produkte müsse man Ressourcen freischaufeln und steigern, so Dopheide, der dabei einen anderen Ansatz als sein Vorgänger verfolgt. "Bisher begann jede neue Idee mit der Einstellung von Mitarbeitern; wir haben in unserer Organisation gerne draufgesattelt. Wir wollen es uns nicht länger leisten, einen Teil unserer finanziellen und personellen Ressourcen durch interne Komplexität versickern zu lassen, auch nicht auf Nebenbaustellen."

Nach dem Verkauf von "Meedia" (DWDL.de berichtete) steht für Ende des Monats auch das Aus der englischsprachigen Digitalausgabe "Handelsblatt Today" an, weil man es auf absehbare Zeit nicht profitabel betreiben könne, so Dopheide. Turi2 berichtet unterdessen, dass Marketing- und Vertriebschef Ivo Hoevel das "Handelsblatt" im Sommer verlassen wird. Er kam erst 2018 zum Unternehmen.