Im Jahr 2013 haben sich ProSiebenSat.1 und der Bundesverband Regie auf gemeinsame Vergütungsregeln für fiktionale TV-Movies, Serien und Kino-Koproduktionen verständigt. Jetzt, knapp sechs Jahre später, haben die beiden Seiten erneut Vergütungsregeln vereinbart - und zwar für die Regisseure von Telenovelas. Blöd nur, dass weit und breit keine neuen Telenovelas auf den Sendern der Gruppe zu sehen sind.

Auf DWDL.de-Anfrage bei der Sendergruppe heißt es, auch Daily Soaps würden in die neue Vereinbarung fallen. Konkret hat man sich auf folgendes Modell geeinigt: Ab einer bestimmten Zuschauerreichweite erhalten die Regisseure der Produktionen eine Erfolgsbeteiligung. Wie hoch die Reichweite sein muss, ist unklar. Dazu zählt aber nicht nur die lineare TV-Reichweite, sondern auch Klicks im Netz und Verkäufe von DVDs bzw. BluRays. Eine erfolgsabhängige Beteiligung an Vertriebserlösen wurde ebenfalls vereinbart.

Der wichtigste Satz in der gemeinsamen Pressemitteilung von ProSiebenSat.1 und Bundesverband Regie steht relativ weit am Ende: "Die Regelungen entfalten ausdrücklich auch Wirkung für die Vergangenheit." Auf Nachfrage heißt es: Unter den Begriff "Vergangenheit" fallen alle jemals produzierten Telenovelas und Daily Soaps (koproduziert oder kofinanziert) auf allen Kanälen der Gruppe. Neben dem zuletzt gefloppten "Alles oder Nichts" sind die neuen Regeln also auch auf Erfolge wie "Verliebt in Berlin" oder "Anna und die Liebe" anwendbar.