Das "TV-Labor Quantum" der ZDF-Nachwuchsredaktion "Das kleine Fernsehspiel", wo schon andere ungewöhnliche Serien wie die mit einem iEmmy prämierte Produktion "Familie Braun" entstanden, bringt im Juni die neueste Serie auf die Bildschirme: "In bester Verfassung". Sie besteht aus acht jeweils sieben- bis acht-minütigen Folgen und erzählt eine Geschichte, die Themen wie Fake-News, Populismus und den gesellschaftlichen Rechtsruck thematisiert.

Die Serie spielt im abgelegenen Ort Niederlützel in NRW, das wegen einer unbedeutenden, kurzen RAF-Historie seit Jahrzehnten eine Außenstelle des Verfassungsschutzes mit zwei Beamten beheimatet (gespielt von Gudrun Landgrebe und Uke Bosse). Die werden aufgeschreckt, als die Zentrale beschließt, den Standort wegen Unterbeschäftigung zu schließen. Also erfinden sie kurzerhand eine islamistische Terrorzelle, die angeblich in der Region operiert. um sich eine neue Existenzberechtigung zu schaffen. Tatsächlich geht der Plan zunächst auf - doch dann gerät die Situation zusehends völlig außer Kontrolle.

Joseph Bolz ist nicht nur für Regie und Schnitt verantwortlich, sondern hat gemeinsam mit Fabian Siegismund und Martin Brindöpke auch das Buch geschrieben. Über die Serie sagt er: "'In bester Verfassung' zeigt, wie auf einfache Weise Fake-News entstehen und wie diese für populistische Zwecke eingesetzt werden können. Man sieht, wie schnell das ganze Dorf bereitwillig demjenigen glaubt, der am lautesten schreit, ohne sich selbst ein Bild zu machen oder Informationen zu hinterfragen. Das ist die Gefahr, der wir uns in Zeiten von alternativen Fakten, rechtspopulistischen Parteien und gefühlten Wahrheiten, die über soziale Netzwerke verbreitet werden, gegenübersehen. Es sind eben nicht nur die anderen, sondern es betrifft jeden, sich da nicht mitreißen zu lassen."

Alle acht Folgen werden am 6. Juni zerst online veröffentlicht. Ab 16 Uhr stehen sie nicht nur in der ZDF-Mediathek zum Abruf bereit, sondern auch auf YouTube. Am 17. Juni gibt's ab 23:55 Uhr im ZDF dann statt Einzelfolgen einen knapp über einstündigen Film zu sehen. "Über die TV-Ausstrahlung hinaus bietet die zusätzliche Verbreitung der Serie in der ZDFmediathek und bei YouTube die Möglichkeit, mit kürzeren Einzelfolgen auch ein jüngeres Publikum zu erreichen, das die Videos auf seinen Smartphones und Tablets schauen sowie im Internet kommentieren und weiterempfehlen kann. Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass mit 'In bester Verfassung' ein gesellschaftlicher Austausch angeregt wird, gerade auch zu den wichtigen politischen Themen dieser Serie", erläutert Christian Cloos aus der Redaktion "Das kleine Fernsehspiel".