Im kommenden Jahr würde der "Bayernkurier" seinen 60. Geburtstag feiern, doch die Tage des CSU-Blattes sind wohl gezählt. Die bayerische Partei will die gedruckte Ausgabe schon bald einstellen, wie CSU-Generalsekretär Markus Blume jetzt in München angekündigt hat. Seinen Angaben zufolge soll das Präsidium ausarbeiten, "wie wir unsere analoge Kommunikation, den 'Bayernkurier', in diesem Jahr noch einstellen können und die neuen Möglichkeiten im Digitalen dafür umso stärker nutzen können".

So wolle man etwa auf YouTube und anderen Kanälen besser werden, brauche dafür aber Ressourcen, die heute zum Teil anders gebunden seien. "Deswegen sind wir der Meinung, dass es notwendig ist, hier wirklich den Schalter umzulegen", sagte Blume. Die Zeiten, "wo man sich ein sehr gut gemachtes Hochglanzmagazin leisten kann, während man im Digitalen tatsächlich noch weitere Gehhilfen braucht", seien vorbei, erklärte der Generalsekretär.

Die jüngste Europawahl hatte insbesondere bei den Volksparteien massiven Nachholbedarf im digitalen Bereich offengelegt. Seit 1950 war der "Bayernkurier" als Sprachrohr der Konserverativen erschienen, allerdings deutete sich das Ende schon länger an. Bereits 2015 war die Erscheinungsweise von wöchentlich auf monatlich umgestellt worden.