In der IMDb-Liste der erfolgreichsten Serien der Welt kommt "Chernobyl" derzeit auf ein Rating von 9,6 - und ist damit eine der am besten bewerteten Serien überhaupt. "Breaking Bad" und "Band of Brothers" kommen dahinter auf 9,5. Gelobt wird vor allem die authentische Darstellung der Ereignisse rund um die Nuklearkatastrophe im Jahr 1986. Inzwischen ist die Serie auch in Russland angekommen und lief dort beim Sender Amedia. Viele Russen sind aber offensichtlich nicht sehr begeistert über die Koproduktion von HBO und Sky. Kein Wunder: Die damals Verantwortlichen kommen in der Serie nicht besonders gut weg, zögerten sie doch lange bei der Evakuierung der Stadt Prypjat und versuchten zunächst noch, die Ausmaße der Katastrophe herunterzuspielen.

Nun hat der russische Sender NTV, der über Gazprom zur russischen Regierung gehört, angekündigt, eine eigene Version von "Chernobyl" zu drehen. Darin will man dann zeigen, "wie es wirklich war", sagt Regisseur Aleksey Muradov. Der Staatssender will in seiner Version einen CIA-Spion einbauen, der das Kernkraftwerk infiltriert haben soll. Russische Agenten sind ihm auf der Spur. Viele Historiker würden die Möglichkeit eines US-Spions nicht ausschließen, so der Regisseur. Andere russische Medien kritisieren darüber hinaus, dass in der Serie von HBO und Sky nicht genügend gewürdigt werde, wie sich die Notfallhelfer vor Ort einsetzten, um die Katastrophe einzudämmen.

Wie der "Hollywood Reporter" berichtet, will das russische Kulturministerium rund 30 Millionen Rubel in die Serie pumpen, das entspricht etwas mehr als 400.000 Euro. Gefilmt werden soll die russische Version von "Chernobyl" in Weißrussland.

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