Den direkten Weg zum Konsumenten ohne Umweg über andere Sender sucht nun auch die UEFA und hat dafür ihre eigene OTT-Streaming-Plattform UEFA.tv an den Start gebracht. Eine Registrierung ist nötig, dann lassen sich die Inhalte aber kostenfrei nutzen. Zu sehen gibt's etwa Inhalte der UEFA-Junioren-, Frauen- und Futsal-Wettbewerbe. Hier soll es auch eine "umfassende Live-Berichterstattung in den relevanten Märkten" geben. Konkret heißt das, dass die UEFA Spiele dort zugänglich macht, wo die Rechte nicht an einen Fernsehsender oder Streaming-Dienst anderweitig verkauft wurden.

Überdies soll die Plattform auch für Werbung für alle UEFA-Wettbewerbe genutzt werden, indem Blicke hinter die Kulissen, Interviews und zahlreiche andere Inhalte gezeigt werden. Künftig sollen auch die nationalen UEFA-Mitglieder Inhalte zuliefern. Als erster Partner ist mit Beginn der kommenen Saison die deutsche Fußball-Bundesliga an Bord, die sich erhofft, damit Fans außerhalb Deutschlands zu erreichen. In Deutschland werden die Bundesliga-Inhalte nämlich nicht abrufbar sein.

Aus anderen Ländern wie Großbritannien, Italien, Polen, Russland, Spanien, der Türkei, im Nahen Osten und in Afrika werden auf einem eigenen Kanal der Streaming-Plattform dann Videos aus der Bundesliga und auch europäische Wettbewerbsspiele gezeigt. Live-Übertragungen von Spielen wird es nicht geben, dafür aber am Montag Highlight-Clips der Spiele vom Wochenende, dazu Sendungen wie "Bundesliga Spezial", die auf die Interessen internationaler Fans zugeschnitten sein soll. Dazu packt man das Archiv aus und zeigt ehemalige Spitzenspiele aus der Bundesliga oder der Champions League mit deutscher Beteiligung. Generell betont man, TV-Kanälen - die ja einen guten Teil der Einnahmen der Ligen liefern - keine Konkurrenz machen zu wollen. Vielmehr sei das Angebot als "Ergänzung" zu verstehen.

"Das Mediennutzungsverhalten befindet sich ständig im Wandel", kommentiert DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. "Das neue Streaming-Angebot der UEFA ist ein absolut zeitgemäßer Schritt, um Fußballfans in aller Welt und insbesondere die jüngeren Zielgruppen zu erreichen. Auch die DFL setzt seit ihrer Gründung konsequent auf technologische und mediale Innovationen. Wir freuen uns daher, der erste nationale Liga-Partner bei diesem Projekt zu sein und auf diese Weise künftig noch mehr Menschen in unterschiedlichsten Ländern für die Bundesliga begeistern zu können."

"Die digitalen Medien entwickeln sich immer weiter und wir müssen in der Lage sein, diese Entwicklungen vorwegzunehmen bzw. entsprechend darauf zu reagieren", so UEFA-Präsident Aleksander Čeferin. "Unsere Partnerschaft mit der Bundesliga ist ein weiteres Beispiel für die Einheit des europäischen Fußballs und zeigt ganz deutlich unseren Wunsch, gemeinsame Möglichkeiten zur Förderung unseres Sports in der Zukunft zu finden."