ARD, ZDF und Deutschlandradio brauchen zwischen 2021 und 2024 zusätzlich drei Milliarden Euro, um aus ihrer Sicht bedarfsgerecht finanziert zu sein. Über diese Zahlen berichtet nun "Medienkorrespondenz". Nach der Bedarfsanmeldung Ende April hatten es die Öffentlich-Rechtlichen vermieden, konkrete Zahlen zu nennen. Stattdessen verwies man lediglich auf prozentuale, jährliche Steigerungen (DWDL.de berichtete). 

Laut "Medienkorrespondenz" teilen sich die drei Milliarden so auf: 1,84 Milliarden für die ARD, 1,06 Milliarden für das ZDF und etwas mehr als 100 Millionen für Deutschlandradio. Nimmt man diese Zahlen als Grundlage, würde der monatliche Rundfunkbeitrag wohl um etwa 1,70 Euro steigen, derzeit liegt er bei 17,50 Euro. 

In der Praxis erhalten ARD, ZDF und Deutschlandradio wohl deutlich weniger Geld als gefordert. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) prüft die Bedarfsanmeldung der Öffentlich-Rechtlichen derzeit - und wird sie wohl, wie schon in der Vergangenheit, rigoros zusammenkürzen. Bis es soweit ist, vergeht aber noch viel Zeit. Ende dieses Jahres will die KEF den Bundesländern und den Anstalten ihren Entwurf für den nächsten Bericht vorlegen. Diese können dazu dann noch einmal Stellung beziehen. Im Frühjahr 2020 wird der Bericht veröffentlicht, dann auch mit der Empfehlung in Sachen Rundfunkbeitrag. Anschließend sind die Ministerpräsidenten am Zug, sie müssen final über eine mögliche Anhebung, an der wohl kein Weg vorbei führt, entscheiden. 

Parallel zu den Diskussionen um die Höhe des aktuellen Rundfunkbeitrags wird derzeit in der Politik auch diskutiert, den Rundfunkbeitrag zu indexieren. Damit würde der Beitrag künftig automatisch steigen, die Politiker müssten sich dann nicht immer wieder mit der lästigen Frage nach weiteren Erhöhungen beschäftigen - ein Thema, mit dem man offenkundig auch bei den Wählern nicht punkte kann. Zuletzt wurde die Entscheidung über eine mögliche Indexierung des Rundfunkbeitrags aber mal wieder vertagt (DWDL.de berichtete).