Springer-Chef Mathias Döpfner und Stephanie Caspar, Vorstand News Media National, haben sich in einer internen Mail an die Mitarbeiter gewandt und versucht, die Verwirrung rund um die "Welt"-Zukunft aufzulösen, die ein Bericht der "FAZ" ausgelöst hatte. Die Zeitung zitierte aus den Angebotsunterlagen von KKR, das bekanntlich bei Springer einsteigen will. So hieß es darin unter anderem, dass die "Welt"-Gruppe fortgeführt werden soll, allerdings nur "unter der Voraussetzung einer angemessenen Steuerung der jährlichen Ergebnissituation" (DWDL.de berichtete).

Döpfner und Caspar erklären in ihrer Mail, die "Horizont" im Wortlaut veröffentlicht hat, nun diese Passage. "Wir wollten in den Verträgen ein klares Bekenntnis verankern, dass die ‘Welt’ einschließlich ihrer Printausgaben auch in Zukunft ein wesentlicher Eckpfeiler unseres journalistischen Angebots bleibt. Es sollte eben nicht die Spekulation entstehen, dass die ‘Welt’ aufgrund ihrer Ertragslage in einer veränderten Aktionärsstruktur zur Disposition stehen könnte", schreiben die beiden Verlagsmanager. Das legt den Verdacht nahe, dass die "Welt"-Gruppe rote Zahlen schreibt. Für die "Bild"-Gruppe gibt es einen entsprechenden Passus in den Angebotsunterlagen jedenfalls nicht. 

Selbstverständlich, so Döpfner und Caspar weiter, würden sowohl "Welt" als auch "Bild" zum "festen Bestandteil der Zukunftsstrategie" gehören. Das gelte im Falle von "Welt" auch für die Online-Angebote sowie den TV-Sender. Dafür stünden sowohl der gesamte Vorstand als auch Friede Springer ein. "Axel Springer ist und bleibt ein journalistisch geprägtes Haus. ‘Bild’ und ‘Welt’ sind die beiden Säulen von News Media National."

Dennoch gelte weiterhin, dass man kostenbewusst arbeite, so Döpfner und Caspar. "Das entspricht unserer wirtschaftlichen Verantwortung, wie wir sie seit Jahren praktizieren." Für die "Welt" habe man daher gemeinsam mit KKR einen Ergebniskorridor definiert, dieser sei aber "sehr großzügig" bemessen und komme "faktisch einer Bestandsgarantie" gleich.