Die Constantin Medien AG, die bekanntlich zum Jahreswechsel 2020 in die Sport1 Medien AG umfirmieren wird, hat ihre Geschäftszahlen fürs 2. Quartal vorgelegt - und sieht sich auf Kurs. In den Monaten April bis Juni gelang nämlich zumindest mal wieder ein ganz leicht positives auf die Anteilseigener entfallendes Konzernergebnis von 0,04 Millionen Euro, nachdem im 2. Quartal des letzten Jahres noch ein Verlust von 1,6 Millionen Euro angefallen war. Das Mini-Plus konnte das deutliche Minus aus dem 1. Quartal natürlich nicht wettmachen, im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich das negative Konzernergebnis aber von -6,4 auf -4,1 Millionen Euro. Zumindest die Richtung stimmt also schonmal.

Gelungen ist das, obwohl Constantin Medien weiterhin einen doch erheblichen Umsatzrückgang verkraften muss. Im ersten Halbjahr setzte der Konzern genau 50,0 Millionen Euro um, 10,5 Millionen weniger als noch im Vorjahr. Schuld ist der Wegfall der Übertragungsrechte für die Europa League bei Sport1, während sich die neu erworbenen DFB-Pokalrechte nun erst in der zweiten Jahreshälfte niederschlagen. Neben einer "generellen Zurückhaltung bei Werbeausgaben" führt Sport1 überdies explizit auch die "monatelange rechtliche Unsicherheit bei den Schleswig-Holstein Lizenzen für Online Casinos" an. So ist erst seit Ende Juni die Bewerbung von Online-Casinos wieder möglich, was für Sport1 offenbar ein durchaus bedeutender Faktor ist.

Dass das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen mit -0,9 Millionen Euro im 1. Halbjahr deutlich besser ausfiel als im Vorjahr mit -3,0 Millionen Euro ist vor allem ein buchhalterischer Effekt: Wegen neuer Rechnungslegungsvorschriften wanderten Miet- und Leasing-Aufwand in die Abschreibungen, fallen also erst in der Kennzahl EBIT wieder auf. Das fiel mit -5,0 sogar minimal schlechter aus als im 1. Halbjahr 2018 (-4,8 Millionen). Das Finanzergebnis war mit 0,9 Millionen Euro erstmals seit längerem wieder positiv, was auf die vollständige Tilgung der Unternehmensanleihe 2013/2018 und des damit verbundenen Entfalls der dafür nötigen Zinsaufwendungen zu erklären ist.  Auch der operative Cashflow, der die tatsächlichen Geld-Zu- und Abgänge wiederspiegelt, war in den ersten sechs Monaten mit +2,3 Millionen Euro wieder positiv, im ersten Halbjahr lag er bei -4,9 Millionen Euro.

Der Vorstandsvorsitzende Olaf Schröder zeigt sich zufrieden: "In den Ergebnissen vom ersten Halbjahr 2019 zeigt sich sehr deutlich, dass unsere Strategie aufgeht. Uns ist die Profitabilität wichtiger als das Umsatzwachstum, dabei haben wir große Fortschritte gemacht. Trotz rückläufiger Umsätze hat sich das Konzernergebnis stark verbessert. Besonders erfreut sind wir über die Ergebnisverbesserung bei Plazamedia, wo sich unsere beträchtlichen Investitionen beginnen auszuzahlen. Natürlich wollen wir auch wieder im Umsatz wachsen. Dafür erwarte ich Impulse aus den Live- und Highlight-Rechten am DFB-Pokal ab der Saison 2019/20. Ebenso sehe ich positive Entwicklungen im Digitalbereich, wo wir mittlerweile mehr Mitarbeiter beschäftigen als im Free-TV-Stammgeschäft. Als 360°-Plattform sind wir mit unserer Dachmarke SPORT1 im Sportmarkt hervorragend positioniert, das wird sich zusehends auch finanziell auswirken." An der Prognose fürs Geschäftsjahr 2019 hält man fest - sie umfasst allerdings auch noch eine erhebliche Bandbreite. Der Konzernumsatz wird in einem Korridor zwischen 105 und 125 Millionen Euro erwartet, unterm Strich soll das Konzernergebnis zwischen +0,5 und -3,0 Millionen Euro liegen.