Im Streit um die Podiumsdiskussion zur Dokumentation "Chemnitz - Ein Jahr danach" hat der MDR klargestellt, dass die Besetzung der Runde für die Teilnehmer transparent gewesen ist. Entgegen anderslautender Medienberichte habe der MDR alle Gesprächsteilnehmer über die Zusammensetzung des Podiums informiert. Von allen Protagonisten habe man zunächst eine Zusage erhalten.

In den vergangenen Tagen hatte der MDR zunehmend in der Kritik gestanden, weil man mit Arthur Österle auch einen Neonazi zu der Diskussion eingeladen hatte. Nachdem der öffentliche Druck größer wurde, hatte unter anderem die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig ihre Teilnahme abgesagt, weil sie nicht neben einem bekennenden Neonazi platziert werden wollte. Nach Darstellung des MDR wussten Ludwig und die anderen Teilnehmer allerdings schon vorher, was - oder besser gesagt: wer - sie erwarten würde.

Inzwischen hat der MDR die geplante Diskussion wegen der Absagen gestrichen (DWDL.de berichtete). Stattdessen soll es in der kommenden Woche eine Gesprächsrunde mit den Machern des Films sowie den Programmverantwortlichen geben. Zur Begründung heißt es vom MDR, die gewollte Konstellation der Runde sei nach den Absagen "nicht mehr sinnvoll umsetzbar".