Der WDR wird schon wieder bestreikt. Nach Angaben des DJV NRW ist es am Dienstag erneut zu zeitlich befristeten Arbeitsniederlegungen gekommen, die Auswirkungen auf das laufende Programm hatten - unter anderem in den Hörfunknachrichten und im "ARD-Morgenmagazin", das ab 8:30 Uhr eine Wiederholung der Strecke von 6 Uhr bis 6:30 Uhr sendete. Erst Anfang Juli hatte das "Moma" wegen eines Streiks aus der Konserve senden müssen (DWDL.de berichtete)

Der Warnstreik steht im Zusammenhang mit der vierten Runde der Tarifverhandlungen von DJV-NRW und dju mit dem WDR, die für diesen Freitag angesetzt ist. Aufgerufen waren neben Redakteurinnen und Redakteuren, Volontärinnen und Volontären auch Mitarbeiter in technischen Berufen, darunter Kameraleute und Cutter.

"Der Streik wirkt", sagte DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah. "Auswirkungen zeigen sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt durch Programmverschiebungen unter anderem im 'Morgenmagazin', bei WDR 3 und WDR 5. Ich setze darauf, dass es uns im Laufe der Woche gelingt, den WDR davon zu überzeugen, ein angemessenes Tarifangebot für die angestellten und frei Beschäftigten des WDR vorzulegen."

Aus Sicht der Gewerkschaften hat der WDR ein "völlig unzureichendes Angebot" vorgelegt. Konkret sieht dieses Angebot eine Lohnerhöhung um 1,7 Prozent ab dem 1. April 2019 und weitere 1,9 Prozent ab dem 1. April 2020 vor. Das wäre deutlich weniger als der Abschluss im öffentlichen Dienst, mit Erhöhungen von jeweils knapp über drei Prozent für 2019 und 2020. "Die Tarifsteigerungen im WDR  haben sich in der Vergangenheit immer am öffentlichen Dienst orientiert. Es gibt keinen Grund das jetzt zu ändern", erklärte Kah.

WDR-Verwaltungsdirektorin Dr. Katrin Vernau erklärte gegenüber DWDL.de, man sehe der nächsten Verhandlungsrunde aufgeschlossen entgegen. "Um einen erfolgreichen Abschluss zu erzielen, müssen sich beide Seiten aufeinander zu bewegen. Weiterhin gilt: Wir sind bereit zu einer Lösung, die unserer Verantwortung gegenüber den Beitragszahlern in NRW gerecht wird", so Vernau.