Zum Jahresende wird Gruner + Jahr das erst im vergangenen Jahr gestartete Magazin mit Joko Winterscheidt einstellen. Die letzte Ausgabe von "JWD" soll im Dezember erscheinen. "Wir beenden lieber selbst ein erfolgreiches Produkt und eine gute gemeinsame Zeit, als uns in der Situation zu sehen, etwas beenden zu müssen", erklärte Winterscheidt im Interview mit "Meedia". "Das Gefühl ist jetzt ein bisschen wie bei ‘Circus Halligalli’ damals. Wir stellen die ‘JWD’ gemeinsam und vollkommen unbeschadet in den Schrank und schauen immer stolz darauf, anstatt aus Eitelkeiten zu sagen, wir machen weiter. Ich finde diesen Schritt wesentlich mutiger, und glauben Sie mir, es fällt uns allen nicht leicht. Aber es ist richtig."


Frank Thomsen, Publisher und G+J-Sprecher, verkauft das Ende in dem Interview als "Staffelfinale". "Wir haben den Markt für Persönlichkeitsmagazine geschaffen, wir haben gezeigt, dass wir mit den Persönlichkeiten erfolgreich zusammenarbeiten können, und nun sehen alle: Auch ein Projekt mit einem TV-Star kann enden, ohne jeden Gram und Schmerz", so Thomsen, der zwar keine offiziellen Verkaufszahlen nennt, diese aber als "erfreulich" bezeichnet. Zudem werde "JWD" am Anzeigenmarkt "reich belohnt", sagt er. "Das Geschäft übertrifft unsere Erwartungen." Fraglich ist allerdings: Wenn es so gut läuft - wieso haben sich beide Seiten dann auf ein Ende geeinigt?

Tatsächlich soll die verkaufte Auflage bei weniger als 50.000 Exemplaren gelegen haben, was verglichen mit dem Personality-Magazin von Barbara Schöneberger wenig ist. "Der Markt für Männer-Lifestyle-Magazine ist wesentlich kleiner als der für Frauenmagazine", erklärt Frank Thomsen gegenüber "Meedia". Die Verträge mit den Mitarbeitern der siebenköpfigen Redaktion sollen derweil fristgerecht auslaufen. "Das Ende kommt ja für keinen überraschend", so Thomsen, der zugleich betont, dass der Kontakt zu Winterscheidt nicht enden werde.

Winterscheidt selbst kann sich in Zukunft sogar eine Neuauflage des Magazins vorstellen. "Irgendwann kommen wir bestimmt wieder zusammen", sagt der Moderator. "Vielleicht gibt es eine zweite ‘JWD’-Staffel, vielleicht auch nicht. Für den Moment trennen sich unsere Wege, und dabei sind wir gut miteinander."