Am Freitagabend wurde im Berliner Zoo-Palast zum mittlerweile achten Mal der vom Bundesverband Schauspiel initiierten Deutsche Schauspielpreis vergeben. Es ist eine Auszeichnung unter Kollegen - denn abstimmen dürfen alle Schauspielerinnen und Schauspieler, die Mitglied im BFFS sind. Und deren Wahl fiel in diesem Jahr unter anderem auf Bjarne Mädel, der über Jahre als "Tatortreiniger" brillierte, ehe die Serie Ende letzten Jahres auf Wunsch der Autorin nach 31 Folgen eingestellt wurde. Er setzte sich in der Kategorie für komödiantische Rollen, die interessanterweise eigens geführt wird, durch. Bei den Frauen überzeugte in diesem Jahr besonders Ursula Werner in "Der Junge muss an die Frische Luft" mit ihrem komödiantischen Talent.

Die restlichen Kategorien blieben dann also den ernsteren Rollen vorbehalten. Als beste Schauspielerin in einer Hauptrolle wurde die Österreicherin Valerie Pachner ausgezeichnet, die im Drama "Der Boden unter den Füßen" eine Unternehmensberaterin mit psychisch kranker Schwester spielt. Rainer Bock überzeugte in seiner Rolle im Film "Atlas". In den Nebenrollen-Kategorien setzten sich Eva Weißenborn in "Gundermann" und Golo Euler im hessischen "Tatort: Unter Kriegern" durch. Über den Nachwuchspreis kann sich Lena Urzendowsky freuen, die im Moshammer-Film "Der große Rudolph" in der Rolle der Evi begeisterte. Einen "starken Auftritt" hat nach Meinung der BFFS-Mitglieder Barbara Krabbe in "Der goldene Handschuh" hingelegt.

Erstmals vergeben wurde nach dem Zusammenschluss des BFFS mit dem Interessenverband Synchronschauspieler in diesem Jahr auch der Synchronpreis "Die Stimme". Hier war schon im Vorfeld bekanntgegeben worden, dass sich Christin Marquitan über die Auszeichnung freuen darf. Sie synchronisiert unter anderem Salma Hayek, Monica Belluci, Sema Ormond, Famke Jansen und Toni Colette. Weitere vorab feststehende Preisträgerinnen und Preisträger: Angela Winkler erhielt den Theaterpreis, der Deutsche Fairnesspreis ging an die Macher der Serie "Dr. Klein". Den Ehrenpreis fürs Lebenswerk erhielt Christine Schorn, zudem gab's noch einen "Ehrenpreis Inspiration", der an die Politikerin Helga Trüpel für ihren Einsatz für die umstrittene Urheberrechtsreform vergeben wurde.

Im Folgenden nochmal die Übersicht über die Nominierten und Preisträger in den gestern entschiedenen Kategorien:

Schauspielerin in einer Hauptrolle

  • Susana AbdulMajid– „Jibril“
  • Judith Hofmann– „Der Unschuldige“
  • Valerie Pachner– „Der Boden unter den Füßen“

 Schauspieler in einer Hauptrolle

  • Rainer Bock – „Atlas“
  • Hans Löw – „In My Room“
  • Johannes Zeiler – „Wackersdorf“

 Schauspielerin in einer Nebenrolle

  • Adele Neuheuser – „Brecht“
  • Eva Weißenborn – „Gundermann“
  • Maryam Zaree – „Polizeiruf 110 – Tatorte “

Schauspieler in einer Nebenrolle

  • Golo Euler – „Tatort: Unter Kriegern“
  • Joachim Król – „Polizeiruf 110: Das Gespenst der Freiheit“
  • Martin Wuttke – „Glück ist was für Weicheier“

Schauspielerin in einer komödiantischen Rolle

  • Pia Hierzegger – „Der Tatortreiniger: Currywurst“
  • Hedi Kriegeskotte – „Der Junge muss an die frische Luft“
  • Ursula Werner – „Der Junge muss an die frische Luft“

Schauspieler in einer komödiantischen Rolle

  • Bjarne Mädel– „Der Tatortreiniger“
  • Uwe Ochsenknecht  – „Labaule und Erben“
  • Thomas Schmauser – „Der große Rudolph“

Nachwuchs

  • Jasper Engelhardt – „Polizeiruf 110: Das Gespenst der Freiheit“
  • Luisa-Céline Gaffron–„Acht Tage“
  • Thomas Prenn – „Tatort: Damian“
  • Lena Urzendowsky – „Der große Rudolph“

Starker Auftritt

  • Eugene Boateng – „Die Protokollantin“
  • Dela Dabulamanzi – „Druck“
  • Barbara Krabbe – „Der goldene Handschuh“
  • Gerhard Liebmann–„M – Eine Stadt sucht einen Mörder“