Das Ende der "Lindenstraße" im April kommenden Jahres ermöglicht der ARD eine Neuordnung des Vorabends. Eine der innerhalb der ARD diskutierten Möglichkeiten ist dabei, die "Sportschau" auf einen späteren Sendeplatz vor der "Tagesschau" zu verschieben, auf der bislang der "Weltspiegel" zu sehen ist. In der vergangenen Woche wurden nun zwei Protestbriefe der Korrespondenten und Redakteure des "Weltspiegels" an die ARD-Führung bekannt, in der diese gegen eine damit möglicherweise einhergehende Vorverlegung des "Weltspiegels" auf 18:30 Uhr Front machten. Von einer "Marginalisierung" des Formats war die Rede.

Die ARD verwies lange darauf, dass noch keine Entscheidungen gefallen seien - ein Dementi solcher Pläne war aber nicht zu hören. Nun hat sich ARD-Programmdirektor Volker Herres geäußert. Er bestätigte, dass die Verlegung der "Sportschau" auf einen späteren Sendeplatz eine der derzeit diskutierten Varianten sei. Dort könne man "aufgrund der Rechtesituation und des zeitlichen Ablaufs bestimmter Sportereignisse ein deutlich attraktiveres Angebot bieten als auf dem derzeitigen Sendeplatz", so Herres.

Damit würde notwendigerweise ein Sendeplatzwechsel des "Weltspiegels" einhergehen, eine Vorverlegung auf 18:30 Uhr komme für ihn aber "nicht in Frage", so Herres. "Wir sind uns in der ARD der Bedeutung und des Stellenwertes der Auslandsberichterstattung und unseres einzigartigen Korrespondentennetzes sehr bewusst. Deshalb wollen wir diesen Trumpf künftig noch deutlicher ausspielen. So wie wir es beispielsweise mit der Einführung der 'Weltspiegel-Reportage' und der aktuellen Marke 'Weltspiegel extra' bereits getan haben."

Welcher Sendeplatz den ARD-Oberen stattdessen vorschwebt, bleibt vorerst deren Geheimnis. Allgemein kündigt Herres eine "zeitgemäße Weiterentwicklung des Formates und die Entwicklung eines attraktiven, vernetzten redaktionellen Angebotes für die lineare wie für die nonlineare Welt" an. "Daran werden wir mit den zuständigen Auslandsredaktionen konstruktiv arbeiten, mit dem Ziel die Akzeptanz und die Reichweite unseres Angebotes zu steigern."

Mehr zum Thema