Auch wenn die Kooperationsprojekte in den vergangenen drei Jahren wegen der politischen Entwicklungen jenseits der Grenze ins Stocken geraten sind, will der MDR in Zukunft an der Zusammenarbeit mit ost- und mitteleuropäischen Partnern festhalten. Es gebe "einige ermutigende Anzeichen, dass bestehende Vereinbarungen wiederbelebt werden können", sagte MDR-Intendantin Karola Wille am Montag auf der Sitzung des MDR-Rundfunkrats, der die Bemühungen um eine Zusammenarbeit mit den Rundfunkanstalten in Polen und Tschechien unterstützt.

"Wir verstehen die Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg als Teil unserer öffentlichen Aufgabe und als Chance das Miteinander zu fördern", sagte der Rundfunkratsvorsitzende Horst Saage. "Kooperationsprojekte und die regelmäßige Berichterstattung in Hörfunk, Fernsehen und im Netz können zum besseren Verständnis auf beiden Seiten der Grenzen beitragen. Es gibt eine Vielzahl von kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Anknüpfungspunkten. Die Wertegemeinschaft in der EU ist es wert, sich nachhaltig um eine enge Partnerschaft zu bemühen."

In der Vergangenheit waren mehrere Kooperationsverträge des MDR mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Polen und in Tschechien geschlossen worden. Als Folge zurückliegender nationaler Parlamentswahlen in Polen änderten sich jedoch die Rechtsgrundlagen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, sodass die Zusammenarbeit zwischen Warschau und Leipzig nicht fortgesetzt wurde, wie der MDR erklärte. Inzwischen sei es jedoch mit einzelnen gemeinsamen Projekten gelungen, wieder enger zusammenzurücken.

"Insbesondere auf regionaler Ebene in den Grenzgebieten gelingt die Zusammenarbeit wieder zunehmend besser", sagte Wille und nannte es ein "ermutigendes Zeichen", dass für den diesjährigen deutsch-tschechischen Journalistenpreis gleich drei MDR-Produktionen nominiert worden seien.