Bild: NDR/Dirk UhlenbrockBereits seit 1989 ist Eva Herman Sprecherin der "Tagesschau", nun wird Ende August erst einmal Schluss sein. Eva Herman wird sich für ein bis zwei Jahre von ihrer Tätigkeit für die ARD-Nachrichtensendung zurückziehen und sich stattdessen allein als Autorin betätigen.

Der Grund: In Kürze erscheint ihr neues Buch "Das Eva-Prinzip", das sich kritisch mit dem Thema Emanzipation auseinandersetzt. Herman plädiert darin für die klassische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau. Bereits in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift Cicero hatte sie in einem Gastbeitrag diese Thesen vertreten, was zu heftigen Diskussionen führte. Alice Schwarzer stellte damals beispielsweise öffentlich die Frage, ob sie mit diesen "sexistischen Äußerungen" nicht gegen öffentlich-rechtliche Grundsätze verstoße.

Am Freitag teilte Eva Herman nun Dr. Kai Gniffke, dem Ersten Chefredakteur von ARD-aktuell, ihre Entscheidung mit, die Sprecherinnen-Tätigkeit vorerst ruhen zu lassen. "Eva Herman hat mich in einem persönlichen Gespräch über ihre Entscheidung informiert. Sie hat mir dabei über ein Buch zum Thema Emanzipation berichtet, das sie geschrieben hat und das voraussichtlich für kontroverse Diskussionen in der Öffentlichkeit sorgen wird. Mit Rücksicht auf die Neutralität der Tagesschau will sie deshalb ihre Arbeit hier ruhen lassen - eine Entscheidung, die großen Respekt verdient", so Gniffke in einer Mitteilung.

Die Talksendung "Herman und Tietjen" sowie die Quizshow "Wer hat's gesehen?" wird Eva Herman unterdessen weiter moderieren.