Wer den "Journalist" abonniert hat, könnte demnächst auch die "Journalistin" in Händen halten: Zum ersten Mal in 70 Jahren erscheint das Branchenmagazin mit zwei unterschiedlichen Titelseiten. Auf der Hälfte der 32.000 Exemplare umfassenden Druckauflage steht auf dem Cover nun als "Journalistin". Wer welche Ausgabe erhält, entscheidet der Zufall. Der offizielle Name des Magazins bleibt allerdings weiterhin "Journalist", heißt es. "In den vergangenen Jahren haben uns immer häufiger Leserinnen erzählt, dass sie sich von unserem Titel nicht mehr angesprochen fühlen", so Chefredakteur Matthias Daniel. "Hier wollen wir ein Zeichen setzen und alle unsere Leser*innen umarmen." 


Die Umgestaltung der Titelseite geht mit weiteren Veränderungen einher. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass der "Journalist" nicht mehr im New Business Verlag erscheint, sondern durch ein Management-Buy-Out von Matthias Daniel selbst betrieben wird (DWDL.de berichtete)"Es ist an der Zeit, ein paar Sachen im Journalismus infrage zu stellen und anders zu machen", sagt er jetzt. Zur Aufgabe von Journalisten gehöre es, ihre Arbeit besser zu erklären und auf ihr Publikum zuzugehen, so Daniel. Das gelte auch für sein Magazin. "Der 'Journalist' hat sich vorgenommen, nahbarer, transparenter und diskutierfreudiger zu werden."

Verantwortlich für das Designkonzept des Neustarts sind unterdessen Karsten Middeldorf und Barnabas von Schorlemer, die beiden Gründer der Berliner Agentur MvonS. Neu ist, dass es künftig nur noch zehn statt zwölf Ausgaben pro Jahr geben wird. Die Zustellkosten tragen demnach weiterhin die Landesverbände des DJV.