Dietrich Schwarzkopf ist tot. Der langjährige ARD-Programmdirektor ist am Mittwoch im Alter von 92 Jahren verstorben, das berichtete zuerst die "Süddeutsche Zeitung". Seine Karriere begann er aber nicht beim Fernsehen, sondern in den Printmedien. So arbeitete er zunächst für den "Tagesspiegel" und war unter anderem als Korrespondent in Bonn für die Zeitung tätig. Später arbeitete er auch für andere Zeitungen und Rundfunkanstalten, allen voran WDR und NDR. 

In den 60er Jahren war es mehrere Jahre Leiter des Bonner Büros des Deutschlandfunks, danach ging er zum NDR und wurde dort Programmdirektor Fernsehen. 1974 wurde er beim NDR sogar zum stellvertretenden Intendanten ernannt. Vier Jahre später bestellten ihn die Intendanten der ARD zum Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens. Dieses Amt übte er schließlich bis 1992 aus.

Zwischen 1991 und 1994 war er auch noch Vizepräsident des damals neuen deutsch-französischen Kulturkanals Arte, der 1992 zu senden begann. Danach verabschiedete sich Schwarzkopf zwar in den Ruhestand, war aber unter anderem noch bis 2010 als Vorsitzender der Historischen Kommission der ARD tätig. In seine Zeit als ARD-Programmdirektor fiel unter anderem der Startschuss des Privatfernsehens. Schwarzkopf war also der erste Programmchef des Senderverbunds, der mit der neuen Konkurrenz fertig werden musste. 

Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, sagt zum Tod von Dietrich Schwarzkopf: "Dietrich Schwarzkopf hat sich um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk verdient gemacht. Er war von 1978 bis 1992 ein Programmdirektor aus Leidenschaft für das Erste Deutsche Fernsehen und mit dem ARD-Gemeinschaftsprogramm auch darüber hinaus tief verbunden. Diese Leidenschaft war bis zuletzt spürbar. Ein besonderes Anliegen war für Dietrich Schwarzkopf die Ausbildung des journalistischen Nachwuchses, die er bei der Deutschen Journalistenschule in München mit großem Engagement förderte. Die ARD verliert mit Dietrich Schwarzkopf einen feinsinnigen Lenker und Fürsprecher."

WDR-Intendant und ARD-Vorsitzender Tom Buhrow ergänzt: "Mit Dietrich Schwarzkopf ist ein kluger, engagierter Programm-Macher und wichtiger Gestalter der ARD von uns gegangen. Viele Jahre hat er sehr erfolgreich im Sinne der Gemeinschaft gewirkt und die ARD maßgeblich gestärkt. Mein herzliches Beileid gilt in diesen Stunden der Trauer besonders den Angehörigen und Freunden."

Und auch NDR-Intendant Joachim Knuth hat sich geäußert. Er sagt: "Wir trauern um einen herausragenden Journalisten und Medienmanager. Dietrich Schwarzkopf hat sich um den NDR und die ARD sehr verdient gemacht. Er beeindruckte als kluger Programmentscheider und dialektisch-scharfer Verfechter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Der NDR bleibt ihm zu großem Dank verpflichtet."