Bild: WDRZwölf Jahre lang schwang Alfred Biolek im Ersten gemeinsam mit prominenten Gästen den Kochlöffel, nun ist bald Schluss. Im September wird die 459. und letzte Sendung von "alfredissimo!" aufgezeichnet. Der 72-Jährige, der vor "alfredissimo" bereits "Bios Bahnhof" und "Boulevard Bio" moderierte, habe "immer darauf bestanden, dass man den richtigen Zeitpunkt selbst bestimmen muss", wie der Geschäftsführer seiner Produktionsfirma über seinen Ausstieg sagte. Diesen Zeitpunkt sieht Biolek nun offenbar gekommen.

Ganz müssen die TV-Zuschauer aber voraussichtlich auch in Zukunft nicht auf Alfred Biolek verzichten. Er werde sich zwar von seiner intensiven Fernseh-Arbeit verabschieden und keine regelmäßigen Sendungen mehr machen, aber einzelne TV-Galas oder ähnliches wolle er noch moderieren. Gleich wird er ohnehin nicht vom Fernsehschirm verschwinden: Die letzte der aufgezeichneten Folgen wird erst im März oder April nächsten Jahres laufen. Gäste in der letzten Staffel sind unter anderem die Frau des Bundespräsidenten, Eva Luise Köhler, der neue "Tagesthemen"-Anchor Tom Burow und Sängerin Nana Mouskouri.

An Ruhestand denkt Biolek noch nicht: Ab Oktober ist er mit seiner Show "Mein Theater mit dem Fernsehen" auf Theaterbühnen in Deutschland unterwegs. Ein "flotter, beschwingter Streifzug durch die Fernsehgeschichte" soll das werden, ab und an auch mit einem Gast. Schon zur Premiere Mitte Oktober im Kölner Schauspielhaus konnte Biolek einen hochkarätigen Gast gewinnen: Harald Schmidt soll dann mit von der Partie sein. Zudem wolle sich Biolek künftig verstärkt seiner Aufgabe als UN-Sonderbotschafter für Weltbevölkerung widmen. Im Herbst erscheint zudem seine Biografie.


Bei Aufzeichnung der 333. Sendung im Oktober 2003 hatte Biolek noch betont, er werde mit «alfredisssmo!» mindestens bis zur 444. Sendung weitermachen. Er hat Wort gehalten, denn die Klappe fällt nun endgültig nach der 459. Sendung - nach vielen Erfolgen auch außerhalb des Fernsehens: Sein Kochbuch «Meine Rezepte» (1995) wurde zum Millionen-Seller. Auch als Produzent machte der rastlose Biolek Karriere, etwa mit «Am Laufenden Band» oder der Talksendung «Menschen bei Maischberger». Der Jurist mit Doktortitel hatte einst auch für ZDF und die Münchner Produktionsfirma Bavaria gearbeitet. Nun werde sich Biolek auch verstärkt seiner Aufgabe als UN-Sonderbotschafter für Weltbevölkerung widmen, sagte Lichter. Im Herbst solle zudem «Bios» Biografie erscheinen.