Joachim Dirschka ist am Montag zum neuen Vorsitzenden des MDR-Verwaltungsrats gewählt worden. Ebenfalls neu gewählt wurde seine Stellvertreterin, diesen Job übernimmt künftig Birgit Diezel. Die beiden lösen zum 5. April Karl Gerhold als bisherigen Vorsitzenden und Jürgen Weißbach als dessen Stellvertreter ab.
Dirschka richtete direkt mahnende Worte in Richtung ARD. Er sagte: "Wir erwarten, dass die ARD das strukturelle Ungleichgewicht bei der regionalen Verteilung der Gemeinschaftseinrichtungen 30 Jahre nach der deutschen Einheit mit Blick auf Mitteldeutschland abbaut". Die Gemeinschaftseinrichtungen, etwa wie Degeto, die Programmdirektion des Ersten oder auch der Beitragsservice, sind mehrheitlich im Westen der Republik angesiedelt.
Schon seit einiger Zeit gibt es daher immer wieder Forderungen, einzelne Gemeinschaftseinrichtungen ganz oder zumindest teilweise auch in den Osten Deutschlands zu verlagern. Das sorgt natürlich vor allem bei denen für Unmut, die derzeit in diesen Gemeinschaftseinrichtungen arbeiten und diese verantworten. Da geht es einerseits darum, dass bei einem Umzug auch Mitarbeiter umziehen müssten, aber auch um einen etwaigen Kontrollverlust für die Anstalten, bei denen die Einrichtungen angesiedelt sind. Noch in der ersten Jahreshälfte könnte der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow Vorschläge machen, wie der Osten künftig mehr Kompetenzen erhalten könnte.
Der MDR-Verwaltungsrat hat insgesamt sieben Mitglieder: Birgit Diezel, Joachim Dirschka, Prof. Dr. Jutta Emes, Dr. Karl Gerhold, Christian Schramm, Prof. Dr. Friedrich Vogelbusch und Dr. Jürgen Weißbach. Die Amtszeit des derzeitigen Verwaltungsrates beträgt noch zwei Jahre bis April 2022. Der Vorsitz wechselt alle zwei Jahre zwischen den Mitgliedern aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Diesmal geht der Vorsitz von Sachsen-Anhalt auf Sachsen über.