2019 ist für Axel Springers Zukunft ein wichtiges Jahr gewesen. Mit dem Einstieg von KKR sind strategische Weichen gestellt worden, demnächst soll der Konzern von der Börse verschwinden. Außerdem haben mittlerweile viele hochrangige Manager das Unternehmen verlassen, doch der Umbau drückt auch auf die Geschäftszahlen. So ist der Umsatz von 3,18 Milliarden Euro in 2018 auf 3,11 Milliarden im vergangenen Jahr gesunken. Grund dafür waren unter anderem Konsolidierungseffekte aus dem Verkauf der Leisure-Gruppe, von aufeminin sowie der Print-Aktivitäten in der Slowakei. 


Organisch schaffte Springer ein Mini-Wachstum des Umsatzes in Höhe von 0,1 Prozent. Mal wieder erhöht hat sich derweil der Anteil der digitalen Medien am Umsatz,  sie machen inzwischen 73,3 Prozent des Umsatzes aus. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA lag bei 630,6 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es noch mehr als 100 Millionen Euro mehr. Auch organisch steht ein Minus von elf Prozent. Dieser deutliche Rückgang sei zum überwiegenden Teil auf Rückstellungen für die umfangreichen laufenden Restrukturierungsmaßnahmen im Segment News Media National zurückzuführen, heißt es von Springer.

Auch das bereinigte EBIT sank deutlich um 21,5 Prozent auf jetzt noch 414,5 Millionen Euro und der bereinigte Konzernüberschuss lag bei 263,7 Millionen Euro, nachdem man 2018 noch auf rund 335 Millionen Euro kam. Gleichzeitig hat Springer im vergangenen Jahr deutlich mehr Schulden gemacht. Die Nettoverschuldung im Konzern stieg von 1,25 Milliarden Euro am Jahresende 2018 auf 1,95 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2019. 

In einer Pressemitteilung zu den Geschäftszahlen weist Springer noch einmal darauf hin, dass man in den kommenden drei Jahren 100 Millionen Euro in digitale Wachstumsprojekte bei "Bild" und "Welt" stecken werde. Der Fokus liege auf Live-Berichterstattung, Paid Content und Sport. International investiere man unter anderem in das weitere Wachstum von Insider Inc. und upday. Das Segment News Media ist aber nach wie vor eine Baustelle für Springer: 2019 gingen die Umsätze hier organisch um 3,9 Prozent zurück. "Bild" und "Welt" konnten aber immerhin die Anzahl der digitalen Abos von 512.000 auf 568.000 steigern. 

Der Umbau des Unternehmens wird sich auch in den Geschäftszahlen 2020 bemerkbar machen. So kündigt Springer eine Stagnation der Umsätze an, für das bereinigte EBITDA geht das Unternehmen aufgrund erhöhter Investitionen  von einem Rückgang im niedrigen bis mittleren zweistelligen Prozentbereich aus. Für das bereinigte EBIT erwartet Axel Springer aufgrund erhöhter Abschreibungen sogar einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr.

Springer-CEO Mathias Döpfner sagt zu den nun vorgelegten Zahlen: "2019 war für Axel Springer ein besonderes Jahr. Wir haben die Grundlagen für weiteres langfristiges Wachstum in einem anspruchsvollen Marktumfeld gelegt. Jetzt starten wir mit unserem Partner KKR in eine neue Phase. Wir werden zukünftig massiv in digitalen Journalismus und in digitale Rubrikenangebote investieren, um in beiden Feldern weltweit führend zu werden."