Reihenweise große und kleine Veranstaltungen werden in diesen Tagen wegen der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt, darunter die Aufführung von George Bizets "Carmen", die eigentlich an diesem Donnerstag in der Berliner Staatsoper über die Bühne gehen sollte. Der RBB hat nun angekündigt, kurzerhand einspringen und abgesagte Veranstaltungen wie die besagte Oper streamen zu wollen.
"Durch Corona entstehen erhebliche Leerstellen im kulturellen und gesellschaftlichen Leben. Der RBB tritt an, um diese gemeinsam mit den Kulturinstitutionen zu schließen", sagte RBB-Intendantin Patricia Schlesinger. "Wir gehen aktuell auf verschiedene Bühnen zu, um mit ihnen gemeinsam ihre Produktionen, sei es Theater, Oper oder Konzert, zu den Menschen in Berlin und Brandenburg zu bringen. Wenn das Publikum nicht mehr in die Häuser kann, bringt der RBB die Programme eben zum Publikum."
Im Falle von "Carmen" zeigt der RBB die gesamte Aufführung, die ansonsten ausgefallen wäre, im Livestream und überträgt sie live bei RBB Kultur im Radio. Am Samstag wird die komplette Oper außerdem ab 20:15 Uhr im RBB Fernsehen gesendet. Schlesinger: "Die Theater haben ihre Aufführungen vorbereitet. Wir haben die Möglichkeit, sie trotz Quarantäne zur besten Sendezeit sichtbar und hörbach zu machen. Diese Chance wollen wir in Zusammenarbeit mit den Künstlerinnen und Künstlern nutzen. Ich freue mich, wenn wir die Möglichkeiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks so unmittelbar zur Unterstützung anbieten können."
Insgesamt plant der RBB in den kommenden Wochen nach eigenen Angaben eine "breit angelegte Offensive, um die Lücken, die der Corona-Virus im gesellschaftlichen Leben hinterlässt, zu füllen". Denkbar seien Sendungen aus Museen, von Sportveranstaltungen oder Diskussionsrunden, aber auch aktuelle Inszenierungen und Konzerte.