ZDFneo zeigt am 28. und 29. April jeweils ab 20:15 Uhr die vierteilige Miniserie "Deutscher" in Doppelfolgen, in der Mediathek stehen die Folgen schon ab 25. April bereit. Zwei grundsätzlich gegensätzlich denkende Familien müssen sich darin auf einen neuen Alltag einstellen, nachdem im fernen Berlin überraschend eine rechtspopulistische Partei mit absoluter Mehrheit gewählt wird und die Regierung übernimmt. Die beiden Familien, um die es geht, sind seit Jahren direkte Nachbarn in einem ruhigen Vorort, die Söhne sind im gleichen Alter, gehen zur selben Schule, man kennt sich und grüßt sich. Doch nach der Wahl verfallen die Schneiders in eine Art Schock, während die Pielckes den Tag feiern. Der Versuch der Schneiders auf Distanz zu den Pielckes zu gehen, wird vom eigenen Sohn unterwandert. Er verbringt lieber Zeit bei den Nachbarn. Während die Pielckes zunehmend optimistisch in die Zukunft schauen und erste Entscheidungen der neuen Regierung begrüßen, hadern die Schneiders immer mehr mit den neuen Verhältnissen.
Entstanden ist die Serie vor dem Hintergrund des Erstarkens von Rechtspopulisten überall auf der Welt, auch in Deutschland. Stefan Rogall, Autor der Serie, erklärt: "Gerade die Bequemlichkeit einer Annahme, dass 'so etwas bei uns nicht noch einmal passieren kann', sorgte für die Prämisse von 'Deutscher' - und zwar mit der Frage: Was wäre, wenn eine rechtspopulistische Partei nicht nur mit großer Stimmenzahl in Landtage einziehen, sondern die absolute Mehrheit erreichen würde? Aber wie erleben wir politische Veränderungen? Wir erfahren davon aus den Medien, vor allem sehen wir sie jedoch am Verhalten unserer Mitmenschen. Dies gab den Ausschlag, die Erzählperspektive von "Deutscher" eben nicht in den Etagen der Macht anzusiedeln, sondern direkt auf die Erfahrungswelt des durchschnittlichen Zuschauers zu richten. Das Große im Kleinen zu erzählen und am Beispiel zweier befreundeter, aber politisch gegensätzlich denkender Nachbarsfamilien zu zeigen, wie sich eine rechtspopulistische Machtübernahme auf unseren Alltag auswirkt. Auch, weil politische Entwicklungen meist schleichend spürbar werden und deswegen in eine 'wird schon alles nicht so schlimm'-Haltung münden. 'Deutscher' soll die sich langsam manifestierende Bedrohung deutlich sichtbar machen."
Rogall weiter: "Dabei war es uns allen wichtig, keine Schwarz-Weiß-Zeichnung der gegensätzlichen politischen Überzeugungen anzufertigen. Gerade der Fokus auf das private Leben der Figuren sollte dazu führen, Motivationen auf beiden Seiten nachvollziehbar zu machen und herauszuarbeiten, dass gerade auch beidseitige Vorurteile das gegenseitige Verständnis aushebeln. Sie sind es, die jene Gräben entstehen lassen, die Populisten gerne vertiefen, um sie als unüberbrückbar darzustellen." Produziert wurde die Serie von Bantry Bay, Lasse Scharpen und Gerda Müller fungieren als Produzenten, Jochen Cremer als Producer, Regie führten Simon Ostermann und Sophie Linnenbaum.