Der langjährige hr-Fernsehspielchef Hans Prescher ist am vergangenen Sonntag in München im Alter von 89 Jahren gestorben. Prescher war 38 Jahren für den Hessischen Rundfunk tätig, bevor er 1994 in den Ruhestand verabschiedet wurde. hr-Intendant Manfred Krupp würdigte Prescher als Fernsehspielchef, dem es in besonderer Weise gelungen sei, Populäres und Anspruch miteinander zu verbinden. "Er hat die Kreativlandschaft in Deutschland entscheidend mitgeprägt", sagte Krupp.
1967 hatte er die Leitung der Abteilung Fernsehspiel und Spielfilm übernommen. Unter seiner Verantwortung entstanden nicht nur zahlreiche Fernsehfilme, Ende der 60er war er auch Mitbegründer der "Tatort"-Reihe - bis heute das erfolgreichste regelmäßige Format im deutschen Fernsehen. Presch war auch für die Realisierung von Großprojekten wie etwa die elfteilige "Buddenbrooks"-Verfilmung verantwortlich und betreute bedeutende Kino-Produktionen. Die beiden unter der Beteiligung des hr realisierten Spielfilme "Die Blechtrommel" und "Mephisto" wurden mit dem Oscar ausgezeichnet.
Prescher betätigte sich auch als Autor - und erhielt für das Fernsehspiels "Sie rüsten zur Reise ins Dritte Reich" 1986 sogar den "Fernsehpreis in Gold" der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft. Neben Kriminalgeschichten, Klassikern und populären Unterhaltungsfilmen realisierte Prescher auch immer wieder experimentelle Stoffe. In den frühen 1970er Jahren brachte er mehrere Fernsehspiele des häufig als "Bürgerschreck" bezeichneten Autors und Regisseurs Gerd Winkler auf den Bildschirm. Auch Franz Xaver Kroetz inszenierte in den 1970er und 1980er Jahren fünf seiner Theaterstücke für das Fernsehspiel des hr.