Die "FAZ" hat ihre digitalen Zugriffe im März um 80 Prozent gesteigert, eine vergleichbare Steigerung der Zugriffe innerhalb so kurzer Zeit hat es bislang noch nie auf der Webseite der Tageszeitung gegeben. Insgesamt verzeichnete die "FAZ" digital mehr als 120 Millionen Visits, auf der mobilen Webseite lag das Wachstum sogar bei mehr als 100 Prozent. 

Gleichzeitig kommt das verbilligte F+-Abo sehr gut an, innerhalb nur weniger Tage hat man 10.000 neue Abonnenten erreicht, die müssen aber auch nur einen Euro pro Woche zahlen. Normalerweise kostet dieser Premium-Zugang 2,95 Euro pro Woche. Die Gesamtzahl der Digitalabonnenten liegt inzwischen bei mehr als 150.000.

Die "FAZ" feiert sich angesichts dieser Zahlen in einer Pressemitteilung und erklärt darin auch, man organisiere sich digital neu. Was man im Verlag ganz offensichtlich für eine Art Revolution hält, ist teilweise recht kurios. So schreibt man in Bezug auf F+, die neuen Kunden würden nach ihrer Registrierung das Produkt sofort nutzen können. "Es gibt keine Bearbeitungszeiten", heißt es. An anderer Stelle erklärt man, dass man keine 24 Stunden gebraucht habe, um einen neuen Newsletter aufzusetzen. Das zeigt unfreiwillig sehr gut, wie verkrustet die Strukturen bei der "FAZ" hier und da wohl noch immer sind. 

Inzwischen arbeiten rund 90 Prozent der Mitarbeiter mobil und im Home Office. Wie es wirtschaftlich weiter geht, ist aber unklar. Der Verlauf der nächsten Wochen sei "nicht absehbar", heißt es vom Verlag. Zumindest für den Moment plane man keine Kurzarbeit ein. Die "FAZ" bezeichnet sich als eines der "wirtschaftlich solidesten Unternehmen der Branche". 2019 sei zufriedenstellend verlaufen und man sei schuldenfrei.