Weil die Kirchen an Ostern geschlossen sind, zeigt sich der WDR kreativ. Am Samstag ab 21:30 Uhr sowie am Ostersonntag und Ostermontag ab 10:00 Uhr untermalt der Sender im Netz die Rundum-Innenaufnahmen aus dem Kölner Dom mit dem Audio-Livestream der Ostermessen. Das Oster-Special basiert dabei auf der mit dem Grimme Online Award ausgezeichneten Produktion "Der Kölner Dom in VR und 360 Grad".


Die beeindruckenden Aufnahmen wurden 2017 im Kölner Dom produziert und sind über koelnerdomlive.wdr.de mit dem Smartphone, Tablet oder PC erlebbar. Vorrangig war die Produktion für die Nutzung mit einer Virtual-Reality-Brille konzipiert. "In unserem Oster-Special dagegen kann jeder eine Dom-Tour machen, auch ohne Brille", so WDR-Projektleiter Thomas Hallet. "Wir bauen dazu eine Seite mit 360-Grad-Ansichten, die man über den PC Browser oder das Smartphone erreichen kann."

Abseits davon bietet die ARD ein vielfältiges Kirchen-Angebot am Oster-Wochenende. "Genauso wenig wie Schulen und Kindergärten können wir als ARD mit unserem Programm die Arbeit der Gemeinden und Kirchen ersetzen", sagte der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow. "Aber wir wollen den Gläubigen im Land zumindest die Möglichkeit anbieten, ihren christlichen Bräuchen nachgehen zu können. Gerade in diesen schwierigen Zeiten möchten wir so ein Stück weit zur Normalität beitragen."

So wird das BR Fernsehen in der Osternacht aus der Himmelfahrtskirche in München senden. Den Gottesdienst am Ostersonntag überträgt der RBB für die Dritten Programme aus Berlin-Wedding, bevor Das Erste um 11 Uhr dann nach Rom schaltet - zum ersten Mal seit der Antike feiert der Papst das Fest der Auferstehung ohne die direkte Anwesenheit von Gläubigen. Der Ostermontags-Gottesdienst im Ersten kommt aus der Kleinstadt Lemgo. Außerdem zeigt das HR Fernsehen einen jüdischen Gottesdienst zum Pessachfest aus der Westend-Synagoge in Frankfurt am Main.

Eine Novum gibt es darüber hinaus beim "Wort zum Sonntag". Dort werden der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland gemeinsam sprechen - eine solche ökumenische Kooperation hat es nach Angaben in der ARD in der fast 70-jährigen Geschichte des Formats bisher noch nicht gegeben. Und auch das ZDF wird mehrere Gottesdienste übertragen: Am Samstag wird ab 23:00 Uhr aus dem Mainzer Dom gesendet, am Sonntagmorgen folgt der Gottesdienst aus der Saalkirche in Ingelheim am Rhein.