Das International Documentary Film Festival Amsterdam gilt als eines der größten Dokumentarfilm-Festivals der Welt und existiert seit knapp 30 Jahren. Wenn alles gut läuft, wird es auch in diesem Jahr erneut im November stattfinden können. Die Festivalbetreiber haben aber aufgrund der aktuellen Lage schon jetzt ihr umfangreiches Archiv geöffnet und bieten auf ihrer Homepage rund 800 Filme zum Streaming an. Damit wollen die Betreiber Alternativen schaffen, wenn man schon nicht ins Kino gehen kann. Nutzer können mehr als 300 Filme kostenfrei sehen, für den Rest fällt eine kleine Gebühr an. Dieser Beitrag soll direkt an die Regisseure oder Verleiher gehen, die ebenfalls mit der Krise zu kämpfen haben.

Die breit aufgestellte Filmauswahl ist auf der Website des Festivals unter der Kategorie Collections und dem Menüpunkt "Watch films online" zu finden. Auf der folgenden Seite stehen gut 800 Filme zur Verfügung - wenn man in den Niederlanden wohnt. Außerhalb Hollands stehen immerhin noch mehr als 200 Produktionen zur Verfügung. In weiteren Reitern kann man einsehen, welche Dokumentarfilme gegen eine kleine Gebühr geschaut werden können und welche Werke von der IDFA persönlich empfohlen werden. Filme, die nicht englischsprachig sind, sind durchweg englisch untertitelt. 

Im Portfolio der IDFA vertreten ist beispielsweise "Jade Green Village", eine Doku, in der der chinesische Schriftsteller Yu Jian von vergangenen Glanztagen seiner Heimat Bise erzählt, als dort Eisenbahnlinien gebaut wurden. Oder auch "Z32" von Avi Mograbi, der von einem israelischen Veteranen berichtet, der an einer Racheaktion gegen palästinensische Polizisten mitgewirkt hat. Ebenfalls politisch Malek Bensmaïls "Checks and Balances" aus dem Jahr 2015. Die Erzählung handelt vom Präsidentschaftswahlkampf 2014 in Algerien, bei dem Algeriens Dauerpräsident Abd al-Aziz Bouteflika trotz eines Schlaganfalls, der ihn schwer beeinträchtigte, für eine vierte Amtszeit antrat.