In der "Bild"-Zeitung vom Mittwoch kritisieren mehrere Politiker und Rundfunkräte den Auftritt des Imams von Sachsen Hassan Dabbagh in der ARD-Talkshow "Sabine Christiansen". Dabei verurteilte Dabbagh Terrorantentate in der Sendung sogar scharf. "Unsere Religion verbietet solche feigen Taten. Es ist bei uns verboten, dass wir Kinder und Frauen töten", betonte er.
Als Ursache für den Terror sah er die ungerechte Behandlung junger Muslime sowie dass sie "keine vernünfgiten Stimmen von richtigen Imamen" hören würden. "Sie sehen im Fernsehen, dass moslemische Kinder getötet werden. Sie sehen im Fernsehen, dass der Islam immer mit Terrorismus in Verbindung gebracht wird", erläuterte Dabbagh weiter.
Bei der Politik sorgt Dabbaghs Auftritt nun der "Bild" zufolge für große Aufregung. Kristina Köhler, Islam-Expertin der Union im Bundestag, nennt es laut "Bild" einen "Skandal, dass die ARD einen Islamisten vor einem Millionenpublikum ein Forum bietet". Für Cem Özdemir, inzwischen Europa-Abgeordneter der Grünen, ist Dabbagh "nicht dazu geeignet, das friedliche Zusammenleben von Christen, Juden und Muslimen in Deutschland zu fördern."
Auch mehreren Rundfunkräten soll die Christiansen-Sendung sauer aufgestoßen sein. So kündigte Helmuth Frahm, stellvertretender Vorsitzender des NDR-Rundfunkrates an, sich die Sendung "sehr kritisch" anzusehen. NDR-Rundfunkrätin Antje Blumenthal sagte laut "Bild", es sei "unerträglich, dass Frau Christiansen solche Leute einlädt und ihnen ein Forum gibt".