Im Zuge der Diskussion über Rassismus und Polizeigewalt, die durch den gewaltsamen Tod von George Floyd neu angefacht wurde, gerieten auch TV-Formate wie "Live PD", in der Polizeieinsätze mit der Kamera begleitet werden, in die Kritik. In den USA sah sich A&E nun gezwungen, das Format mit sofortiger Wirkung abzusetzen - und man darf wohl annehmen, dass den Senderverantwortlichen diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist, handelt es sich doch um das quotenstärkste Format des Senders.

Auch hierzulande war "Live PD" zu sehen, hier beim von A+E Networks betriebenen Sender Crime + Investigation. Und auch dort wird "Live PD" ebenso wie die Ableger "Live PD – Police Patrol", "Live PD – Die härtesten Fälle", "Live PD – Polizistinnen im Einsatz" und "Alaska PD" ab sofort nicht mehr zu sehen sein, wie der Sender nun erklärte. Bislang war das Format beispielsweise prominent täglich am Vorabend ab etwa 19:25 Uhr zu sehen, auch nachmittags und am frühen Morgen wurden die Formate gezeigt. Ersetzt werden sollen sie nun durch andere Dokumentationen und Doku-Reihen, sowohl aus dem bestehenden Programm-Stock als auch durch neu akquirierte Produktionen.

In Kürze wird Crime + Investigation zudem ein "The Time is Now: Race and Resolution" kostenfrei auf seiner Website zeigen. Die einstündige Sendung thematisiert in zahlreichen Interviewpanels die aktuellen Ereignisse in den USA und Aspekte der Rassismus-Debatte. Das Interviewformat, das am vergangenen Montag simulcast auf den US-Sendern A&E, HISTORY und Lifetime ausgestrahlt wurde, ist eine Produktion von A+E Networks in Partnerschaft mit der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) und Ozy Media. Zu Wort kommen darin unter anderem prominente Persönlichkeiten wie der ehemalige Basketballspieler Kareem Abdul-Jabbar, der Präsident der NAACP Derrick Johnson, die Aktivistin, Schauspielerin und Comedian Amanda Seales, die Schauspielerin Yvette Nicole Brown und der Schauspieler Matt McGorry sowie zahlreiche US-Bürgerinnen und -Bürger aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft. Moderiert wird die Sendung von Carlos Watson.

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