Rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison erlöst die DFL im Schnitt für die vier Spielzeiten ab der Saison 2021/22 - ein "ordentliches Ergebnis", wie es DFL-Chef Christian Seifert mit Blick auf die Corona-Krise mit ihren wirtschaftlichen Unwägbarkeiten zusammenfasste. Tatsächlich ist der Rückgang im Vergleich zur vorhergehenden Rechteperiode auf den ersten Blick sehr überschaubar, da wurden die Medienrechte für im Schnitt 1,16 Milliarden Euro pro Saison verkauft. Mit einem blauen Auge davon gekommen, könnte man also sagen.

Doch wenn man etwas genauer hinschaut, dann sehen die Zahlen für die Fußball-Vereine schon deutlich ungemütlicher aus. Denn in der letzten Rechteperiode wurde eine Staffelung vereinbart. So mussten die Medienpartner für die Saison 2017/18 noch "nur" 975 Millionen Euro überweisen, in der kommenden Saison - die letzte der aktuellen Rechteperiode - hätten es aber 1,35 Milliarden Euro sein sollen. Ganz so viel wird es nichts werden - Stichwort Discovery. Wie viel genau, konnte Seifert noch nicht beziffern, schließlich steht die Entscheidung noch aus, wie man kommende Saison nun mit den eigentlich von Discovery erworbenen Rechten umgeht. Man arbeite daran, dass man letztlich deutlich über 1,2 Milliarden Euro Einnahmen liegen werde, wo genau, müsse man aber abwarten.

Fest steht damit aber nun, dass den Vereinen mit Beginn der Saison 2021/22 deutlich weniger Geld aus der Medienrechteverwertung zur Verfügung stehen wird als bislang. Denn auch diesmal gibt's eine Staffelung: Los geht's mit zunächst nur noch knapp über einer Milliarde. Im Vergleich zu den für die Saison 2020/21 eigentlich geplanten 1,35 Milliarden Euro also ein Rückgang um rund ein Viertel. Damit dürfte der Verteilungskampf innerhalb der Bundesliga nun noch heftiger geführt werden. Über den Verteilungsschlüssel werde man in den kommenden Wochen sprechen. Er hoffe auf eine Diskussion, die mit Anstand, Weitblick und Solidarität geführt werde, die aber auch die Leistungsorientierung nicht aus dem Auge verliere, sagte Seibert am Montag. In der Vergangenheit seien diese Diskussionen mindestens so anstrengend gewesen wie die Verhandlungen mit den Medienpartnern - leichter dürften sie wohl nicht werden, wenn der zu verteilende Kuchen kleiner ist.