Trauer um Tilo Prückner: Der Schauspieler ist am vergangenen Donnerstag gestorben. Er wurde 79 Jahre alt. Über Jahrzehnte hinweg stellte Prückner seine Wandlungsfähigkeit in zahlreichen Rollen unter Beweis, die er in Spielfilmen und Serien übernahm. Dabei war dieser Weg ursprünglich gar nicht vorgezeichnet: Sein Jura-Studium brach Prückner jedoch ab, um in München eine Schauspielausbildung zu machen. 

Von da an machte er Karriere, zunächst auf Bühnen, später auch vor der Kamera. So wurde Prückner zunächst immer häufiger von den Regisseuren des Neuen Deutschen Films eingesetzt und spielte in dieser Zeit oft Kranke oder Behinderte. Große Popularität erlangte Tilo Prückner zudem in den 90er Jahren, als er sechs Jahre lang den hypochrondrischen Kriminalhauptmeister Schubert in der ARD-Serie "Adelheid und ihre Mörder" an der Seite von Evelyn Hamann verkörperte. 

Zwischen 2001 und 2008 wirkte Prückner zudem neben Roberz Atzorn als Kommissar Holiczek im "Tatort" mit. Auch in der ZDF-Krimireihe "Kommissarin Lucas" war der Schauspieler lange zu sehen. Erfolge feierte er zuletzt mit der ARD-Vorabendserie "Rentnercops", in der er seit 2015 den aus dem Ruhestand zurückgeholten Kommissar Edwin Bremer verkörpert - zunächst neben dem Ende 2019 verstorbenen Wolfgang Winkler, danach neben Peter Lerchbaumer.

Erst im April hatte die ARD eine fünfte Staffel der "Rentnercops" in Auftrag gegeben - Prückners Tod kam nun für alle Beteiligten überraschend. In Erinnerung an Tilo Prückner wird es am Mittwochabend um 20:15 Uhr im Ersten noch einmal den Spielfilm "Holger sacht nix" zu sehen geben. In der Komödie aus dem Jahr 2011 verkörperte der Schauspieler einen Mann, der seine Tochter und Enkel mit stoischem Schweigen straft.

"Tilo Prückner hat in vielen unterschiedlichen Rollen seine Schauspielkunst unter Beweis gestellt", sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres. "In den letzten Jahren gab er sich gern als muffiger Rentnercop, als etwas sperriger, aber immer hellwacher und eigensinniger Polizeibeamter",  Tilo Prückner hat nicht nur diese Serie geprägt und bereichert, mit seiner Unverwechselbarkeit war im besten Sinn des Wortes ein echter Typ."

Jörg Schönenborn, ARD-Koordinator Fiktion: "Als Charakterkopf und Charakterschauspieler, als liebenswerter Erzkomödiant und gar nicht so heimlicher Tragöde hat Tilo Prückner in seiner langen Karriere der ARD und den Zuschauerinnen und Zuschauern unzählige denkwürdige Auftritte geschenkt. Wir verlieren mit ihm einen der großen Volksschauspieler, der mit seinem un¬nach¬ahmlichen augenzwinkernden Understatement sein Publikum in Haupt- und Nebenrollen gleichermaßen bewegt und begeistert hat." ARD-Vorabendkoordinator Frank Beckmann ergänzte: "Wir werden ihn als Mensch und als großartigen Kollegen vermissen."