Ein mit der Kennung "NSU 2.0" versehenes Schreiben ist auch an die ZDF-Moderatorin Maybrit Illner gegangen. Der Mainzer Sender hat den Eingang einer solchen Mail bestätigt und zugleich erklärt, dass die Ermittlungsbehörden bereits darüber informiert seien. Einem Bericht von "Zeit Online" zufolge weist das Schreiben Parallelen zu früheren verschickten rechtsextremen Drohbriefen auf.
Demnach deuten die verwendete Mailadresse sowie sprachliche und inhaltliche Merkmale darauf hin, dass es sich um den oder die gleichen Täter handelt, schreibt "Zeit Online" und verweist auf explizite Mord- und Vergewaltigungsandrohungen sowie sexistische Beleidigungen sowie die Signatur, die mir früheren Drohungen übereinstimme. Laut "Hessenschau.de" wirft der anonyme Verfasser der Moderatorin vor, sich für die "Abschaffung der Scheißdeutschen, die Vernichtung der Kartoffelkultur und für den Bevölkerungsaustausch" zu engagieren.
Anders als in früheren Drohungen werden jedoch keine sensiblen Personendaten genannt. Verschickt wurde das Schreiben offenbar aus dem Frankfurter Raum - und zwar an einen größeren Verteiler, zu dem auch die "taz"-Journalistin Hengameh Yaghoobifarah gehört, die zuletzt mit ihrer umstrittenen Polizei-Kolumne für Aufsehen sorgte.
In den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass NSU-Opferanwältin Seda Basay-Yildiz, die Linken-Politikerin Janine Wissler und die Kabarettistin Idil Baydar Drohmails erhalten hatten, die mit "NSU 2.0" gekennzeichnet waren. Baydar war am Donnerstagabend auch in der ARD-Comedyshow "Ladies Night" aufgetreten und hatte dort in ihrer Rolle als Jilet Ayse über Rassismus gesprochen.