Hessischer Rundfunk hr© hr
Der Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks (HR) hat in seiner Sitzung am Freitag den Jahresabschluss des HR für das Jahr 2019 einstimmig genehmigt und den Verwaltungsrat sowie den Intendanten entlastet. Und auch wenn man betont, dass das Unternehmen das Jahr operativ mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen hat, steht unbereinigt ein Ergebnis in Höhe von minus 99,58 Millionen Euro. Aufwendungen in Höhe von 602,9 Millionen Euro stehen Erträgen in Höhe von 503,4 Millionen Euro gegenüber.

Wieso der HR operativ dennoch ein positives Ergebnis erzielten konnte? Bei dieser Kennzahl werden Aufwands- und Ertragspositionen, bei denen dem HR aus rechtlichen oder anderen Gründen die Hände gebunden sind, vom handelsrechtlichen Ergebnis abgezogen. Hierzu zählen beispielsweise die hohen Rückstellungen für die Altersversorgung, bei denen es tarifvertragliche Vereinbarungen gibt. Trotz des insgesamt dicken Minus gibt der HR Entwarnung: "Der HR verfügt über ausreichend liquide Mittel, um weiterhin seinen gesetzlichen Auftrag in vollem Umfang zu erfüllen", heißt es vom Sender. 

Manfred Krupp© hr/Ben Knabe
HR-Intendant Manfred Krupp sagte am Freitag: "Die Corona-Pandemie hat vieles in Frage gestellt, Ängste und Sorgen treiben uns um, aber sie hat auch Chancen aufgezeigt. Sie geht einher mit einem enormen Schub in Sachen Digitalisierung und einer über alle Altersgruppen hinweg hohen Mediennutzung. Die große Zustimmung für unsere Programmangebote, die sich in den vergangenen Monaten auch in vielen Mails, Anrufen und Kommentaren äußert, zeigt: Die Menschen in Hessen verlassen sich auf uns. Diese Wertschätzung bestätigt auch, dass wir uns mit den angestoßenen Veränderungen im HR auf dem richtigen Weg befinden, indem wir den HR medienübergreifend neu aufstellen."

Harald Brandes, Vorsitzender des Rundfunkrats, hob hervor, "wie wichtig es ist, möglichst viele Menschen in Hessen mit den unabhängigen Angeboten des HR zu erreichen, um zur Meinungsbildung und zum politischen Diskurs in unserer Demokratie beizutragen." Brandes weiter: "Der HR befindet sich in einem herausfordernden Veränderungsprozess. Mit zeitgemäßen Programmangeboten auf allen Ausspielwegen muss ein Generationenabriss verhindert werden. Wir müssen uns so aufstellen, dass wir ein breites und umfassendes HR-Angebot bieten können, um so den Anforderungen an ein modernes, generationenübergreifendes Programm auch in Zukunft gerecht zu werden."