Inzwischen ist es keine so große Überraschung mehr wie beim ersten Mal, dass Joko und Klaas ihre zuvor in der Show „Joko und Klaas gegen ProSieben“ erspielten, frei nutzbaren 15 Minuten Sendezeit nicht für irgendwelche Witzchen nutzen, sondern für gesellschaftlich relevante Themen. Aber diesmal gelang mit der #MoriaStory mal wieder ein besonders eindringlicher Film. Dass man über Moria berichten wolle, habe man schon unmittelbar nach Aufzeichnung der Show "Joko und Klaas gegen ProSieben" vor rund einem Monat entschieden - ursprünglich mit dem Ziel, an die vergessenen Schicksale der Geflüchteten im Lager Moria zu erinnern, erklärte Klaas Heufer-Umlauf in einleitenden Worten.

Fehlende Aufmerksamkeit ist seit dem Brand nicht mehr das Problem – warum man den Film trotzdem zeige, erklärte Joko Winterscheidt so: "Wir wissen, dass die Lage sehr kompliziert ist, wir wissen auch, dass es nicht einfach ist, eine Lösung für diese Situation zu finden. Aber egal wen man wählt, oder wie man über die Flüchtlingskrise denkt: Wir wollen, dass künftig jeder weiß, welche Zustände mitten in Europa existieren. Nur zwei Flugstunden entfernt."

In den folgenden Minuten erzählt der 21-jährige Milad Ebrahimi, der aus Afghanistan geflüchtet ist, von seinen Erlebnissen. Angefangen von seinen drei Versuchen, per Boot nach Europa überzusetzen, bei der einmal die griechische Küstenwache den Motor des Bootes zerstört und das voll besetzte Boot manövrierunfähig auf dem Meer habe treiben lassen. Im weiteren Verlauf sind mit Handykameras aufgenommene Bilder von den unhaltbaren Zuständen im Camp zu sehen, von der Situation während und nach des Brandes und wie mit Tränengas auf Familien und kleine Kinder geschossen wurde – Schreie der Kinder, die man nicht so schnell vergessen dürfte. Der Beitrag endet mit der Frage, die Ebrahimi während seiner Erzählung schon einmal gestellt hat: "Ist das Europa?"

ProSieben hat den kompletten Film nun online bei YouTube veröffentlicht.