Unter dem Arbeitstitel "Westwall" hat das ZDF eine neue, sechsteilige Event-Miniserie angekündigt. Die Dreharbeiten sind bereits gestartet, sie finden in Polen, Köln und Umgebung statt. Basis für die Serie ist der gleichnamige Roman von Benedikt Gollhardt, der als Creative Producer auch das Drehbuch schrieb. Isa Prahl inszeniert den Thriller um die ungewöhnliche Liebesgeschichte von Julia (Emma Bading) und Nick (Jannik Schümann), die in eine rechtsextremistische Verschwörung verwickelt werden.

Als die junge Polizeischülerin Julia Gerloff den geheimnisvollen Nick kennenlernt, ist sie drauf und dran, sich zu verlieben. Doch nach der ersten gemeinsamen Nacht entdeckt sie geschockt, dass Nick ein riesiges Hakenkreuz-Tattoo auf dem Rücken trägt. Julias Vater, der Altlinke Wolfgang (Karsten Mielke), ist empört, und auch ihre Mitbewohnerin Lydia (Lorna Ishema) rät Julia, den Typen sofort zu vergessen. Doch Julia glaubt Nick, der beteuert, dass er sein früheres Leben hinter sich gelassen habe. Julia beginnt, auf eigene Faust zu recherchieren, und erkennt bald, dass sie nur eine Marionette in einem viel größeren Plan ist. 

Westwall © ZDF/Pawel Labe Emma Bading und Jannik Schümann spielen in Westwall die Hauptrollen.

Als sie auf ein rechtsextremes Netzwerk stößt, das bis in die Polizei und den Verfassungsschutz reicht, gerät ihr Leben völlig aus den Fugen. Sie folgt einer Spur tief in die Wälder der Eifel zu den verlassenen Bunkern des Westwalls. An der alten Verteidigungsanlage aus dem Zweiten Weltkrieg findet die Polizeischülerin den Unterschlupf einer Terroristin (Jeanette Hain) - mit der sie mehr verbindet, als sie ahnt. In weiteren Rollen werden auch Devid Striesow, Rainer Bock, David Schütter, Suzanne von Borsody, Kostja Ullmann, Stephan Grossmann und Ilknur Boyraz in der Serie zu sehen sein. Als Produktionsfirma steht Gaumont hinter dem Projekt. Die Produzentinnen und Produzenten sind Sabine de Mardt, Andreas Bareiss und Rainer Marquass. Die ZDF-Redaktion liegt bei Bastian Wagner und Johannes Frick-Königsmann. 

Dreh zu "Die Wannseekonferenz" startet bald

Darüber hinaus hat das ZDF jetzt auch angekündigt, mit den Dreharbeiten zu "Die Wannseekonferenz" im November beginnen zu wollen. Das Projekt, produziert von Constantin Television, ist schon seit mehr als drei Jahren auf dem Tableau, nun wird es ernst. Matti Geschonneck soll Regie führen, das ZDF zeigt den Film dann anlässlich des 80. Jahrestags der historischen Wannseekonferenz im Januar 2022, geplant ist zudem eine Dokumentation zum Thema. 

Norbert Himmler © ZDF Norbert Himmler
ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler sagt: "Vor fast 80 Jahren fand in einer Villa am Wannsee eine Konferenz statt, auf der etwas bis heute Unfassbares besprochen wurde: die systematische Organisation und Koordination des Holocaust. In den Stunden dieser Konferenz wurde das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte, der industriell organisierte Massenmord an sechs Millionen Jüdinnen und Juden gedacht und geplant. Einen so folgenschweren Augenblick der Geschichte zu verfilmen, bedeutet nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch eine enorme Verantwortung. Auch wenn es schon zwei ältere Verfilmungen der Wannseekonferenz gibt: Es ist essentiell, dass wir auch für die nachfolgenden Generationen diese Ereignisse entlang der historischen Fakten und dem vorhandenen Sitzungsprotokoll zeitgemäß aufarbeiten und darstellen."

Der 110-minütige Film "Die Wannseekonferenz" soll dem von Adolf Eichmann gezeichneten Besprechungsprotokoll folgen, von dem nur ein Exemplar erhalten ist und das als Schlüsseldokument der Judenvernichtung gilt. Das Drehbuch schrieb Magnus Vattrodt, inspiriert durch eine Vorlage von Paul Mommertz. Verkörpert werden die Teilnehmer der Konferenz von Johannes Allmayer, Matthias Bundschuh, Maximilian Brückner, Fabian Busch, Jakob Diehl, Philipp Hochmair, Godehard Giese, Peter Jordan, Arnd Klawitter, Frederic Linkemann, Thomas Loibl, Sascha Nathan, Markus Schleinzer, Simon Schwarz und Rafael Stachowiak.

Oliver Berben © Friedrichstadt-Palast/Bernd Brundert/Constantin Film Oliver Berben
Produzenten sind Reinhold Elschot und Friederich Oetker, Executive Producer ist Oliver Berben, die Redaktion im ZDF liegt bei Frank Zervos und Stefanie von Heydwolff. Oliver Berben, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Constantin Film AG: "Wie schafft man es, Themen wie Nationalsozialismus und Holocaust für nachfolgende Generationen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und gerade auch in heutigen Zeiten daran zu erinnern, was passieren kann, wenn wir nicht auf unsere wertvolle Demokratie achten? Das war und ist die Triebfeder dieses Projektes von Anfang an, und gerade jetzt ist es wichtig, den Menschen, und insbesondere auch den jüngeren Generationen, neue Möglichkeiten zu geben, sich darüber auseinanderzusetzen, zu reden, zu diskutieren. Genau das soll dieser Film leisten, und mit Magnus Vattrodt, Matti Geschonneck, Reinhold Elschot und Friederich Oetker haben wir zusammen mit dem ZDF eine sehr gute Konstellation von Mitstreitern gefunden, die alle dem gleichen Gedanken folgen: Nie wieder!"