Die Landesregierung in NRW stellt insgesamt 21 Millionen Euro für zwei Ausfallfonds zur Absicherung von Film- und Fernsehproduktionen im Zuge der Coronakrise bereit. Fünf Millionen davon stehen für Kinoproduktionen und hochwertige TV-Produktionen zur Verfügung - dieser sogenannte Ausfallfonds I ist bereits seit rund zwei Monaten aktiv. In den vergangenen Wochen wurde intensiv verhandelt über einen Ausfallfonds II, der auch klassische TV-Produktionen umfassen soll - und hier steuert NRW noch einmal 16 Millionen Euro bei. 

Das Kabinett in NRW hat die neuen Hilfen in einer Sitzung am Dienstag, den 17. November beschlossen. Jetzt muss noch der Landtag zustimmen. Die Staatskanzlei spricht von einem "länderübergreifenden Ausfallfonds für Fernseh- und Streamingproduktionen", in den die 16 Millionen Euro fließen sollen. Wie groß der Topf letztendlich sein wird, ist derzeit noch nicht klar. Von anderen Ländern gibt es noch keine Informationen bezüglich ihrer Höhe der Hilfen. Die Gelder aus den beiden Ausfallfonds sollen in jedem Fall "zeitnah abrufbar" sein, heißt es aus NRW. 

Der für Medien zuständige NRW-Staatsekretär und Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski, sagt jetzt: "Nordrhein-Westfalen ist einer der führenden Filmstandorte in Deutschland und mit Abstand Fernsehland Nummer Eins. In keinem anderen Bundesland werden mehr Fernsehsendungen produziert. Auch in Pandemiezeiten müssen Kinofilme und Fernsehproduktionen entstehen können. Die nun bereitgestellten 21 Millionen Euro sichern Produzenten und Sender aus Nordrhein-Westfalen gegen existenzbedrohende finanzielle, pandemiebedingte Ausfälle ab. Mit unserem Beitrag in den beiden Ausfallfonds sorgen wir dafür, dass Dreharbeiten weiterhin stattfinden und somit viele tausende Arbeitsplätze im Medien-Digital-Land Nordrhein-Westfalen erhalten werden können."

Politik, Sender und Produzenten ringen seit Monaten um finanzielle Hilfen, um zusätzlich anfallende Kosten durch die Coronakrise abzufangen. Schon Anfang November sah es so aus, als würde der Ausfallfonds II kurz vor dem Start stehen (DWDL.de berichtete). Die genaue Ausgestaltung des Topfes steht aber noch wie vor nicht offiziell fest. Auch die Frage der Beteiligung von US-Streamingdiensten wie Netflix und Amazon Prime Video ist noch ungeklärt. Die "FAZ" berichtete Anfang November, die beiden Unternehmen beteiligen sich vermutlich nicht an dem Topf - allerdings auf Drängen der traditionellen Sendergruppen. Die Sender sollen sich dagegen gesperrt haben, dass die US-basierten Dienste womöglich mit Steuergeldern unterstützt worden wären. Schlecht wäre das aber auch für deutsche Produzenten, die für die US-Dienste produzieren.